06. November 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Heiteres Bezirksgericht
Wahlgespräche wurden auch Ende 1960 im Gasthaus Alte Post geführt, und das nach reichlichem Alkoholgenuss. Hans Neuper war amtierender Bürgermeister. Bei diesen Neuwahlen sollte ein frischer Wind in der Gemeinde wehen.
Kaspar Auberger war ein Freund vom Bürgermeister. Aber ein junger Jochberger wollte die Vorzüge vom neuen Bürgermeisterkandidaten am Stammtisch lautstark und gut erklären, das war aber dem Kaspar zuviel. Er packte den Burschen beim Rock und wollte ihn zur Türe hinausbefördern, dabei wurde der junge Mann an der Kante vom Türstock am Ohr schwer verletzt. Ein großer Auflauf war die Folge – Blut am Boden und die Rettung musste her. Sie brachte den Verletzten ins Krankenhaus Kitzbühel. Im Krankenhaus wurde alles in Ordnung gebracht.
Eine Anzeige konnte nicht ausbleiben. Nächster Schritt war die Vorladung beim Gericht Kitzbühel. Angeklagter war Kaspar Auberger und Geschädigter und Kläger der junge Mann. Als Zeugen kamen der Lehrer Paul Insam und Hansjörg Neuper vom Gasthof Post. Kaspar fuhr schon vormittags nach Kitzbühel, aber nicht zum Gericht, sondern zum Huberbräustüberl und kaufte sich etliche Vierteln Wein. Die Verhandlung war um 14 Uhr Nachmittag angesetzt. Als die beiden Zeugen in Kitzbühel ankamen, war vom Kaspar nichts zu sehen, er wurde im Stüberl gefunden. Nun ging es aber zur Verhandlung, der Kaspar war schon ziemlich angetrunken. Der Richter sah wohl alles mit Milde, denn sonst wäre Kaspar aus dem Saal verwiesen worden. Als der Richter einige Fragen und Bemerkungen gemacht hatte, platzte der Kaspar heraus: „Was red‘st denn du, du bist jo gor nit dabeigwes‘n!“
Der Richter musste bei der Rede von Kaspar nur schmunzeln, was normalerweise zu einem Verweis geführt hätte. Kaspar wurde zu einer Geldstrafe von 300 Schilling verdonnert.
Kaspars Bemerkung: „Ja
glabs ös, i dazeu des nit?“ Der Richter fragte die beiden Zeugen wegen Zeugengeldanspruch, da sagte Kaspar zum Richter: „Do bist aba foisch dru. Moast dia zwoa volongand ma epass ?“
Die Verhandlung war geschlossen. Der Kaspar trank noch ein Viertl und beschloss den Tag mit der Drohung: „Wenn ich den alloa dawisch, hau i eam oane ocha !“
Heiteres Bezirksgericht,
erzählt von Hansjörg Neuper.
Kaspar Auberger war ein Freund vom Bürgermeister. Aber ein junger Jochberger wollte die Vorzüge vom neuen Bürgermeisterkandidaten am Stammtisch lautstark und gut erklären, das war aber dem Kaspar zuviel. Er packte den Burschen beim Rock und wollte ihn zur Türe hinausbefördern, dabei wurde der junge Mann an der Kante vom Türstock am Ohr schwer verletzt. Ein großer Auflauf war die Folge – Blut am Boden und die Rettung musste her. Sie brachte den Verletzten ins Krankenhaus Kitzbühel. Im Krankenhaus wurde alles in Ordnung gebracht.
Eine Anzeige konnte nicht ausbleiben. Nächster Schritt war die Vorladung beim Gericht Kitzbühel. Angeklagter war Kaspar Auberger und Geschädigter und Kläger der junge Mann. Als Zeugen kamen der Lehrer Paul Insam und Hansjörg Neuper vom Gasthof Post. Kaspar fuhr schon vormittags nach Kitzbühel, aber nicht zum Gericht, sondern zum Huberbräustüberl und kaufte sich etliche Vierteln Wein. Die Verhandlung war um 14 Uhr Nachmittag angesetzt. Als die beiden Zeugen in Kitzbühel ankamen, war vom Kaspar nichts zu sehen, er wurde im Stüberl gefunden. Nun ging es aber zur Verhandlung, der Kaspar war schon ziemlich angetrunken. Der Richter sah wohl alles mit Milde, denn sonst wäre Kaspar aus dem Saal verwiesen worden. Als der Richter einige Fragen und Bemerkungen gemacht hatte, platzte der Kaspar heraus: „Was red‘st denn du, du bist jo gor nit dabeigwes‘n!“
Der Richter musste bei der Rede von Kaspar nur schmunzeln, was normalerweise zu einem Verweis geführt hätte. Kaspar wurde zu einer Geldstrafe von 300 Schilling verdonnert.
Kaspars Bemerkung: „Ja
glabs ös, i dazeu des nit?“ Der Richter fragte die beiden Zeugen wegen Zeugengeldanspruch, da sagte Kaspar zum Richter: „Do bist aba foisch dru. Moast dia zwoa volongand ma epass ?“
Die Verhandlung war geschlossen. Der Kaspar trank noch ein Viertl und beschloss den Tag mit der Drohung: „Wenn ich den alloa dawisch, hau i eam oane ocha !“
Heiteres Bezirksgericht,
erzählt von Hansjörg Neuper.