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Kitzbüheler Anzeiger

Heiße Diskussionen um Hotel

Am Mittwoch, 28. November, fand in der Grenzlandhalle Kössen eine öffentliche Gemeindeversammlung statt. Die Gesetzgebung schreibt eigentlich eine derartige Versammlung pro Jahr vor und nachdem nun wichtige Themen anlagen, wurde sie (nach zwei Jahren) wieder abgehalten.

Viel passiert

Zur Begrüßung gab es den Film „Alm hamfohrn“ von Siegfried Weingartner, der die schönen Seiten von Kössen ins rechte Licht rückte. Dann rief Bürgermeister Stefan Mühlberger die abgeschlossenen Gemeinde-Projekte seit Dezember 2005 in Erinnerung (darunter Umbau Gemeindeamt, Sanierung Hauptschule und Kindergarten, Wintergarten Altenwohnheim, Kanalbau, Loipenunterführung, Radweg, Kreisverkehr, Friedhofserweiterung, oder Erstellung des digitalen Leitungskatasters). Danach ging er auf den Verschuldungsgrad der Gemeinde ein, der sich zwar (im Verrgleich mit 1998) von 56,20 auf 39,4%, gesenkt hat, dabei allerdings die Einnahmen um 34,95%, die Ausgaben aber um 40,70% stiegen. „Das heißt, man muss entweder überall sparen oder man muss schauen, dass durch eine gesunde Wirtschaft die Einnahmen wachsen!“, so Mühlberger.

Riesenhotel als neuer Nachbar?

Damit spielte er wohl auch auf das umstrittene Hotelprojekt „Filzergrund“ an, das seit der Umwidmung und Genehmigung durch den Gemeinderat für heftigsten Unmut bei den 80 betroffenen Nachbarn sorgt. Die 300-Betten-Burg war ursprünglich vom Land abgelehnt worden, doch scheint man einer 250-Betten-Variante nun geneigter gegenüber zu stehen. Angrenzend an das Grundstück, (das allerdings von der Gemeinde schon 1997 als touristische Sonderfläche gewidmet worden war) gibt es inzwischen mehrere Wohnbauten, deren Bewohner vielleicht bald einen ziemlich großen und wohl auch lauten Nachbarn bekommen. „Die Gemeinde hat damals zu wenig Weitblick bewiesen, indem sie diese Wohnwidmungen zuließ“, räumte Mühlberger bei der Versammlung ein. „Das Projekt wird allerdings nun um 1,50 Meter niedriger und erfährt mehr Gliederung zwischen den Bauteilen.“ Die Gemeinde erhofft eine touristische Belebung des Ortszentrums und positive Effekte für viele Betriebe. Dass der Kampf allerdings weitergehen wird, zeigten die zahlreichen Wortmeldungen der Hotel-Gegner.

Herz für die Jugend

Breites Lob gab es allerdings für  die Initiative “Junges Kössen”, die von Harald Planer gestartet worden war. Neben der bereits durchgeführten Sanierung des Jugendraums sind für die Zukunft ein Jugendpark und ein Jugendtaxi geplant. Finanziert werden sollen die Vorhaben durch Jugendaktien, von welchen schon 135 verkauft wurden  (die Gemeinde verdoppelt das Geld). Der Preis einer Aktie beträgt 40 Euro pro Jahr, bietet Werbung als Gegenleistung und läuft über vier Jahre. „Mit diesem Projekt will man dazu beitragen, dass die Jugend eine Orientierung haben und ein lebenswerteres Kössen bekommen. Für die nächsten vier Jahre stehen schon 80.000 Euro zur Verfügung und besser könnte man das Geld sicher nicht anlegen“, sind sich Planer und Mühlberger einig.
Susanne  Radke
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