
Heiße Debatte um neues Feuerwehrhaus
Die Gemeinde Hochfilzen plant den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses hinter dem Kulturhaus. Nach umfangreichen Vorbesprechungen wurde vor rund einem Jahr im Gemeinderat ein einstimmiger Beschluss gefasst. Die Pläne sind soweit fertig und werden in der Gemeindeversammlung diese Woche präsentiert.
Jetzt aber melden sich die Mandatare der SPÖ Hochfilzen zu Wort. GR Manfred Obermoser und Rupert Baumann (Mitglied des Bauausschusses) lehnen dieses Projekt in der aktuellen Form ab: Es sei finanziell nicht vertretbar und werfe Sicherheits- sowie Standortprobleme auf. Die Projektkosten werden auf 3,5 Millionen Euro geschätzt. Davon trägt das Land Tirol 1,6 Millionen, die Gemeinde müsste zusätzlich 800.000 Euro kreditfinanzieren. „Ein Projekt dieser Größenordnung muss auf einem zukunftsfähigen Fundament stehen, finanziell wie organisatorisch. Wenn die Kosten nahezu das gesamte Gemeindebudget aufzehren, fehlt der Spielraum für Bildung, Infrastruktur und Entwicklung. Das ist langfristig nicht verantwortbar“, warnt Obermoser.
Das geplante Gebäude wäre überdies nur über eine enge, unübersichtliche Zufahrt von der Warminger Straße erreichbar, so die beiden Politiker. „Gerade im Einsatz zählt jede Sekunde. Eine Ausfahrt mitten im Schul- und Kindergartenverkehr stellt ein unnötiges Sicherheitsrisiko dar“, betont Baumann.
Alternativ-Grundstück an der Bundesstraße
Die SPÖ schlägt ein Grundstück an der Hochkönig Bundesstraße als Alternative vor. Eine gemeinsame Projektentwicklung mit den Eigentümern könne Synergien schaffen, sind die SPÖler überzeugt. „Die Hochfilzener Feuerwehr leistet seit Jahrzehnten unverzichtbare Arbeit für die Gemeinde, und diese Arbeit verdient die bestmögliche Unterstützung, nicht durch ein unfinanzierbares Bauprojekt an einem problematischen Standort, sondern durch eine moderne und gut ausgestattete Feuerwehr, die sicher und effizient arbeiten kann“, betont GR Manfred Obermoser.
Hochfilzens Bürgermeister Konrad Walk zeigt sich irritiert über die Aussagen der SP-Politiker: „Wir haben vor rund einem Jahr die Beschlüsse für das Projekt gefasst – auch die SPÖ hat mitgestimmt. Das ist alles in den Gemeinderatsprotokollen nachzulesen.“ Er stellt auch klar, „dass wir ein Mehrzweckgebäude bauen. Neben der Feurwehr wird u.a. auch die Gemeindeeinsatzzentrale sowie ein barrierefreier Sitzungsraum Platz finden.“ Lagerräumlichkeiten für den Bauhof sind ebenfalls geplant. Was den Standort beträfe, betont Walk, sei dieser ebenfalls mit großer Mehrheit abgesegnet worden. Das von der SPÖ angedachte Grundstück kenne er. Er habe, so Walk, mit dem Grundeigentümer bereits gesprochen, der nicht an einen Verkauf denkt. Wie Walk betont, „liegt ein gültiger Gemeinderatsbeschluss vor, den ich umzusetzen habe.“ Die Kostenschätzung läge derzeit bei rund 3,3 Millionen Euro – rund 200.000 Euro seien nur als Sicherheit budgetiert.
Es gibt einen einstimmigen Beschluss. Es ist nicht nur ein Feuerwehrhaus,
sondern ein Mehrzweckgebäude, u.a. mit einem barrierefreien Sitzungsraum.“
Bürgermeister Konrad Walk