Ich habe die Natur einfach gern
Wenn man so sagen will, hat sie das künstlerische Talent im Blut: Vater und Onkel von Irmgard Haggenmüller übten das Handwerk des Wagners aus und widmeten ihre Zeit vor allem dem Zeichnen. Vor ein paar Jahren hat die Hopfgartnerin das Talent auch in sich neu entdeckt.
Kirchberg
Im Eingangsbereich der Aaart Foundation in Kirchberg hängen Bilder von Irmgard Haggenmüller. Der Wilde Kaiser und der Schwarzsee stechen beim Betreten sofort ins Auge und fesseln für einen Moment.
Haggenmüllers Liebe gilt vor allem der Berglandschaft - und dem Malen. Um das eine mit dem anderen zu verbinden, nimmt die Brixentaler Künstlerin ihre Pinsel und Leinwände kurzerhand auch in die Berge mit und malt die Kulisse vor Ort. „So kann ich jede Stimmung, jeden Schatten und jedes Licht einfangen und auf mich wirken lassen“, sagt sie.
„Es muss mich irgendwie berühren“
Dass Irmgard Haggenmüller etwas empfindet, wenn sie malt, spiegelt sich in ihren Werken wider. „Es steckt immer ein Gefühl dahinter, das mich bewegt, genau dieses Bild festzuhalten“, schildert sie.
Wenn sich Haggenmüller jetzt an ihre Kindheit zurückerinnert, hatte sie schon immer eine Vorliebe für Kunst und Handwerk. Sie nähte Puppenkleider und half ihrem Vater in der Werkstatt bei verschiedensten Holzarbeiten.
Den Einstieg in die Malerei machte sie mit einem Kurs, der ihr allerdings nur Grundkenntnisse beibrachte. So brachte sie sich viel durch „learning by doing“ bei.
Eine Künstlerin mit Qualität
Im Jahr 2008 besuchte Irmgard Haggenmüller die „art didacta Sommerakademie“ in Innsbruck, bei der sie beispielsweise das Farbmischen von Patrick Mougeot gelehrt bekam.
Ihre Bilder entstehen manchmal ganz rasch, für andere braucht sie wiederum ein paar Tage, bis der letzte Pinselstrich zum perfekten Ergebnis führt. Auch Mieke und Theo Jongen von der Aaart Foundation in Kirchberg wissen Haggenmüllers Qualität der Arbeit zu schätzen und lernten sie bei diversen Ausstellungen näher kennen. Obwohl in der Galerie vor allem akademische Maler ausgestellt werden, überzeugte Haggenmüller mit ihren Gemälden und darf sie noch bis 13. Oktober in den Räumlichkeiten präsentieren.
Sie malt übrigens hauptsächlich am Abend und nachts - tagsüber ist sie in einer Bank tätig.
Foto und Text: Sandra Döttlinger