Grüne Vizebürgermeisterin in St. Johann
St. Johann | Grün-gelber Schlagabtausch in St. Johann: Im Rennen um den zweiten Vizebürgermeister unterlag Hans-Peter-Springinsfeld seiner Mitbewerberin Helga Embacher.
Der Abend des 30. März war für die St. Johanner Grünen von historischer Bedeutung: In der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates wurde Fraktionschefin Helga Embacher als erste Grüne der Marktgemeinde zum zweiten Stellvertreter des Bürgermeisters gewählt.
Ex-Amtsleiterin und JU-ST-Gründerin
Helga Embacher ist trotz erstmaliger Kandidatur auf der Grünen Liste in Politik und in Gemeindeangelegenheiten kein unbeschriebenes Blatt: Als Gründungsmitglied der JU-ST saß die Anwältin und ehemalige Kitzbüheler Bauamts-Juristin bereits im St. Johanner Gemeinderat, bis sie ihr Mandat zurücklegte und für kurze Zeit als Amtsleiterin in die St. Johanner Gemeindestube wechselte.
Die Wahl der beiden Vizebürgermeister wurde in St. Johann mit Spannung erwartet, der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet. Während Georg Zimmermann (Volkspartei) mit zehn Stimmen als erster Bürgermeister-Stellvertreter bestätigt wurde, setzte sich Embacher gegen den ehemaligen zweiten Vize Hans-Peter Springinsfeld knapp durch: Der JU-ST-Chef erhielt vier, Embacher fünf Stimmen von den Gemeinderäten.
Mit Bürgermeister Josef Grander und seinen beiden Stellvertretern bilden Stefan Seiwald, Renate Kammerlander und Simon Aschaber (Bürgermeisterliste) sowie Hans-Peter Springinsfeld den neuen siebenköpfigen Gemeindevorstand.
BM Josef Grander mahnt zu Fairness
Nach den teilweise sehr rauen Tönen im Wahlkampf appellierte Gemeindechef Josef Grander für gegenseitige Fairness und Freundschaftlichkeit innerhalb des Gemeinderates: „Es werden sich immer wieder heftige Diskussionen ergeben. Aber eines sei gesagt: Sobald wir das Sitzungszimmer verlassen, soll jeder dem anderen wieder in die Augen schauen können“, mahnte er. „Das erwartet sich auch die Bevölkerung von uns.“
Christl Bernhofer ging bei der Vergabe der Gemeindevorstände übrigens leer aus: Ihre von der SPÖ abgespaltene Liste SOLI erreichte zwar ebenso wie die Grünen zwei Mandate, aber um insgesamt 41 Stimmen weniger.
Alexandra Fusser