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Kitzbüheler Anzeiger

Große Schäden durch Rotwild

Das Rotwild ist am Kirchberger Sonnberg kein willkommener Gast mehr. Die Flur- und Forstschäden steigen jährlich an. Bauern beklagen Ernteeinbußen bis zu einem Viertel der gesamten Heuernte.

Kirchberg | Die Problematik ist nicht neu. Jedoch steigt die Population an Rotwild am Kirchberger Sonnberg und den umliegenden Gebieten stetig an. Das Wild ist zwar schön anzusehen, der Schaden der durch die Wildtiere entsteht ist aber massiv. Hirsche, Hirschkühe und Kälber äsen nicht nur auf den Feldern, mit ihren Hufen beschädigen sie den Wasen, graben Feldstücke regelrecht um.

„Teilweise können wir die Flächen nicht mehr mit Mähmaschinen bearbeiten, weil die Flurschäden dermaßen groß sind“, erzählt ein Sonnbergbauer. Aber nicht nur auf den Feldern hinterlassen die Tiere ihre Spuren. In den Winternächten kam das Rotwild direkt zu den Häusern und labte sich am Efeu. Neben den Flurschäden richten die Wildtiere auch Schaden in den Wäldern an. Zahlreiche Bäume wurden geschält oder die jungen Triebe abgebissen.

„Wir brauchen die Unterstützung der Jäger. Nur mit beständigem Jagddruck kann man die Situation in den Griff bekommen. Gar nicht auszudenken, was los ist, wenn durch die hohe Population bei uns TBC ausbricht“, beschreibt Josef Rass, einer der betroffenen Bauern, die Situation. Den jährlichen Schaden schätzen die Bauern auf ein Viertel bis zu einem Drittel der gesamten Heuernte ein.

Alle Möglichkeiten ausschöpfen

Diese Situation sorgt auch beim Hegemeister Franz Heim und Bezirksjägermeister Martin Antretter für viel Diskussionsstoff. „Das Problem betrifft nicht nur den Kirchberger Sonnberg, es ist viel weitläufiger. Das Rotwild zieht von Ellmau über den Berg in die Sonnenbereiche, wo die Botanik nach der Schneeschmelze als erstes zum Leben erwacht. Dadurch sind die Schäden am Sonnberg natürlich in den Frühlingsmonaten höher“, berichtet Heim. Gemeinsam mit den Jägern will man aber alle Möglichkeiten ausschöpfen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

So wurde zum Beispiel die Abschusszeit verlängert. Jetzt darf von 1. Mai bis Ende Jänner Jagd auf Rotwild gemacht werden. Zudem wurde die Abschussquote jährlich erhöht. „Vor zehn Jahren wurden im Bereich Going, Reith, Oberndorf und Kirchberg noch zehn bis 15 Stück Rotwild erlegt, im vergangenen Jahr wurden 64 Stück geschossen,“ berichtet Bezirksjägermeister Martin Antretter und versichert, dass die Jägerschaft den Bestand reduzieren will und auch danach die Population gering halten wird.

Den Lebensraum der Tiere erhalten

Durch das geänderte Freizeitverhalten wird der Lebensraum der Wildtiere deutlich verkleinert. Bogensportparcours, Skitourengeher und Naturgenießer verdrängen die Tiere aus ihrem gewohnten Lebensraum. Mit Rücksicht auf die Ruhe- und Aufzuchtzonen der Wildtiere kann dem Wild geholfen werden.
Elisabeth M. Pöll, Foto: Rass

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