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Kitzbüheler Anzeiger
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Roswitha Berger lebt ihre Leidenschaft für Kunst.

Große Kunst ganz leise

Alles begann mit Hinterglasmalerei, erzählt die quirlige Dame, die vor Begeisterung für Kunst und künstlerisches Schaffen geradeso sprüht. Den Traum, Kunst zu studieren, hatte sie schon seit Kindheitstagen. „Ich wollte meine Leidenschaft auch beruflich umsetzen, aber dann habe ich mich verliebt. Ich hätte für die Ausbildung nach München gehen müssen. Als ich meinen Mann kennenlernte, der doch etwas älter war als ich, meinte er, so lang könne er nicht warten“, erzählt Roswitha verschmitzt. „Eigentlich wollte ich Kunsterzieherin werden.“ Aber das Leben bot ihr dann einen betriebswirtschaftlichen Ausbildungsweg.

Erstes Atelier war die Küche
Das künstlerische Schaffen hat sie aber nie ad acta gelegt und so wurde aus der Küche bald ihr erstes Atelier. In zahlreichen Seminaren, vor allem an der Reichenhaller Akademie, eignete sie sich vielfältige Kenntnisse, Techniken und Erfahrungen an. Sie profitierte von Dozenten wie Professor Itzinger, Professor Gale oder dem bekannten Künstler Peter Tomschiczek. Zum einen fasziniert Roswitha die Aquarellmalerei: „Es ist eine schwierige Technik. Man zeichnet nichts vor, man spart das Weiß aus. Ich habe es aber sehr, sehr gerne gemacht, weil es eine schnelle Malerei ist.

„Gelb mag ich nicht, ich hätte es probiert, die Leinwände muss ich übermalen.“

Roswitha Berger, Künstlerin

Ich bin eine ungeduldige Malerin. Das muss ein Wurf sein, entweder es ist keiner, dann schmeißt du es weg, oder es ist einer. Das finde ich das Schöne,“ lacht Roswitha. An ihrem zweiten Schwerpunkt sieht man mitunter die Vielseitigkeit und Freiheit im Denken der Künstlerin: die abstrakte, experimentelle Acrylmalerei hat es Roswitha angetan. Dabei arbeitet sie viel mit Pigmenten „weil sie das Licht so unvergleichlich aufnehmen. Das kann andere Farbe nicht“, spielt gerne mit Rost, Sand, Asche oder Teer. Licht und Struktur faszinieren die Künstlerin besonders. Titel gibt sie ihren Werken keine, ihr Anspruch an ihr Schaffen ist folgender: „Das Bild muss an sich etwas aussagen, im Verborgenen. Man muss lernen, sich zu reduzieren, sonst malt man das Bild tot.“

So detailreich Roswitha ihre Aquarelle zaubert, so frei komponiert sie ihre abstrakten Werke. „Mich fasziniert die Ästhetik des Unvollkommenen. Durch Einsatz weniger Materialien, der Reduktion auf das Wesentliche entsteht idealerweise eine Ausgewogenheit, eine Harmonie aber auch ein spannender Bildaufbau, der die Fantasie anregt und Denkanstöße gibt.“

Starke Bindung zu den Werken
Roswitha mag ihre Bilder, mit einer stillen Freude und Liebe kennt sie ein jedes ihrer Werke – nur drei sonnengelbe Leinwände wischt sie beim Durchsehen ihres beeindruckenden Fundus mit einer schnellen Bewegung auf die Seite. „Gelb mag ich nicht, ich hätte es probiert, die muss ich übermalen,“ sagt sie mit einem funkelnden Lachen. „Ich habe selten Ausstellungen gemacht. Es macht viel Mühe.“ Der Eindruck, dass sie zu vielen Werken eine starke Bindung hat, bleibt. Ebenso wie die sprühenden Funken der Begeisterung für Kunst, ihrer Wirkung und die Schönheiten des Lebens.

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