badgebadge
Job AnzeigerImpulsTrendig MagazinServus
Kitzbüheler Anzeiger

Große Fußballwelt im kleinen Finger

Es sind die so genannten Schlüsselerlebnisse, die einen Lebensweg entscheidend beeinflussen. Bei Nick Neururer waren es drei: Zum Ersten ein Interview als Sportjournalist mit dem damaligen österreichischen Teamchef Erich Hof, der ihn während des Gesprächs in herablassender Art behandelte, als ob Neururer nichts vom Fußball verstünde. Die Reaktion: Um das Gegenteil zu beweisen, setzte sich der Fieberbrunner auf die Schulbank und legte die Trainerprüfung ab. Das zweite Erlebnis: Niemand Geringerer als die Trainerlegende Ernst Happel riet ihm, doch Trainer zu werden. Nick folgte dem Tipp und betreute fünfeinhalb Jahre lang den Regionalligaverein SC Holz Pfeifer Kundl. Drittens dann ein Abblitzen beim FC Tirol, als er die Interessen des damals 19-jährigen Richard Kitzbichler wahren wollte. Die Folge: Der Fieberbrunner bemühte sich erfolgreich um die vom Weltfußballverband (FIFA) erforderliche Lizenz als Spielervermittler.

Statt Profikicker Sportjournalist

Der Reihe nach: Der Fußballsport wurde Neururer sozusagen vor die Haustür gelegt. Nur einige Meter von seinem Elternhaus entfernt, befand sich eine große Wiese, die als Fußballplatz diente. „Ich werde ein großer Fußballer“, lautete das Ziel von Klein Nicki. Er war auch auf dem besten Wege dazu, ehe mit 15 und 17 Jahren komplizierte Beinbrüche beim Skifahren sein Streben beendeten. „Ich erkannte, dass es jetzt nicht mehr für eine Profikarriere reichen kann“, erinnert er sich. Dem Fußball jagte er aber dennoch nach: Beim heimatlichen SK Fieberbrunn, bei einem Verein in der Regionalliga Ost sowie bei Westendorf, Going und beim SK St. Johann - den er 1987 in die Tiroler Liga schoss.

Sportjournalist - so lautete seine erste Station nach dem Studium. Der Weg führte ihn zur Kronenzeitung. 1992 wurde er Sportchef der neuen Tirol-Ausgabe. In Innsbruck begegnete er einem Mann, der noch heute bei Neururer einen tiefen Eindruck hinterlassen hat: Ernst Happel, der den FC Swarovski Tirol betreute. „Happel mochte keine Journalisten. Es gelang mir jedoch, sein Vertrauen zu erwerben. Ich war der einzige Reporter, der bei Happel privat eingeladen war.“ Happels Erfolgsgeheimnis war seine Autorität: „Die Spieler fürchteten ihn. Wenn er einen Raum betrat, wurde es still.“

Mehr als nur ein Manager

Journalist und Trainer sind genauso Geschichte wie seine Tätigkeit als Sportdirektor bei Wüstenrot Salzburg (1998 bis 2001). Die Gegenwart lautet Spielerberater, wobei der Ein-Mann-Betrieb Neururer acht Fußballer (darunter den Nationalspieler Robert Ibertsberger) unter Vertrag hat. „Ich sehe meine Aufgabe nicht nur als Manager, ich sorge auch für das Umfeld“, sagt er. Was besonders für Spieler gilt, die aus Afrika nach Europa kommen. Eine zweite Aufgabe: Für Celtic Glasgow ist er als Scout (Talentesucher) tätig.
Suche