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Kitzbüheler Anzeiger

Großartiges Hörerlebnis

Die Musikkapelle St. Johann liebt es in ihrem heurigen Frühlingskonzert „Kontrast“-reich.

St. Johann | Es gehört schon Mut dazu, Werner Pirchner auf die Programmliste zu setzen und das „Präludium und Fiasko“ des Enfant terribles der Tiroler Komponisten zum Herzstück des Frühlingskonzertes zu machen. Auch die Bedenken in den eigenen Reihen mussten überwunden werden – denn Werner Pirchner inszeniert in seinem Werk (scheinbar) die Demontage der Blasmusik und der Tiroler Werte.  Geboten wird ein Haufen schräger Töne und noch absonderlicherer Regie-Anweisungen.

Die Musig stellte sich dem Wagnis und wurde reich dafür belohnt. Mit der nötigen Prise feinem Humor stürzten sich die Musikanten auf die Aufgabe. Die beiden Solisten Helmut Maurberger und Andreas Sagmeister unterstützten sie aus Leibeskräften. Heraus gekommen ist ein aberwitziger Auftritt, der auch klanglich einiges zu bieten hatte. Übrigens zahlte es sich für den Zuhörer aus, manchmal einen Blick auf die Leinwand zu werfen.  Wer die schriftliche Warnung „Achtung, Schuss!“ wörtlich nahm, ersparte sich wenig später einen Schreckmoment.

Bei aller Dramatik darf auch auf die konventionelleren, aber nicht weniger intensiven Momente des Konzertes vergessen werden. Etwa das virtuose Klarinettensolo des Jungmusikanten Josef Fuchs oder Otto M. Schwarz‘ Hommage „Terra vulcania“.

Das Publikum hatte viel zu bereden in der Pause und danach wurde es für seine Aufgeschlossenheit mit gefälligen und gut dargebrachten Melodien aus der Welt der leichten Unterhaltungsmusik belohnt.
Die Konzertreihe wurde am Mittwochabend eröffnet. Die Musikkapelle spielte damit gleichsam mit dem Segen des neuen Papstes Franziskus, der just in den ersten Minuten des Frühlingskonzertes ausgerufen worden war.

Für den Argentinier auf dem Stuhl Petri gab es zum Abschluss dann die „Danzas Cubanas“ – und somit hat alles wieder seine kosmische Ordnung ...  Elisabeth Galehr

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