Golfplätze erzürnen Grüne
Westendorf | Die beiden geplanten Golfplätze im Brixental stoßen den Grünen des Bezirks sauer auf. Sie fordern, dass keine öffentlichen Mittel mehr dafür in die Hand genommen werden.
Generell kann Bezirkssprecher Helmut Deutinger nicht nachvollziehen, warum in einer Region, in der ohnehin schon zehn Golfanlagen im Umkreis von 25 Kilometern stehen, noch zwei weitere gebaut werden sollen.
„Golfplätze rechnen sich nur in Verbindung mit einem Hotel“, ergänzt Deutinger. Die restlichen Anlagen müssten über die öffentliche Hand subventioniert werden, ereifert sich der Bezirkssprecher. Das soll nach dem Willen der Grünen unterbunden werden.
Da der Sport weder großer Anziehungspunkt für die Jugend sei, noch viele Zusatzgäste bringe, hält Deutinger das Thema für ein „Tourismuskonzept des vergangenen Jahrhunderts.“
„Der Golfsport entzieht der Allgemeinheit große Flächen. Das sollte nicht noch allgemein subventioniert werden.“
Paul Steindl vom TVB Brixental hält dagegen. „Man muss sehr wohl im Tourismus auf den Golfsport bauen.“ Dieses Angebot fügt sich laut Steindl in ein Gesamtkonzept für den Gast ein. Dementsprechend können die ansässigen Betriebe auch mit dem Golfplatz werben. Doch auch Steindl muss einräumen, dass „es für sich betrachtet kein großes Geschäft ist.“
Grüne wollen stärker Position beziehen
Die von Deutinger heftig kritisierte hohe Dichte an Golfplätzen ist für Steindl ein Vorteil. „Ein einzelner Golfplatz in der Pampas nützt überhaupt nichts. Nur, wo konzentriert Golf gespielt wird, kommen die Leute hin.“
Die negative Haltung der Grünen in dieser Frage überrascht Steindl nicht. „Aber wenn man nach dem geht, dürfte man überhaupt nichts mehr bauen, kein Hotel und nichts.“ Gerade die Golfplätze würden Flächen freihalten, da sie ja nicht verbaut werden. Helmut Deutinger kontert: „Der Rückbau ist nicht so einfach. Das muss dann womöglich auch wieder der Steuerzahler finanzieren.“
Die Grünen des Bezirks wollen Themen wie diese verstärkt nutzen, um künftig mehr Präsenz zu zeigen. „Es geht darum, dass man sich zeigt. Vielleicht spricht man ja auf diesem Weg einige Leute an“, kommentiert Deutinger den politischen Weg. E. Krista