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Kitzbüheler Anzeiger
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Goldschmiedemeister Sepp Schroll arbeitet an der heraldischen Gams für den Tambourstock der Stadtmusik Kitzbühel (1988).

Goldschmied mit feinem Kunstsinn

Kreativer Geist, Ästhet und Perfektionist. Geschäftsmann mit Weitblick und Traditionsbewusstsein. In der Person von Josef Schroll vereinen sich viele Eigenschaften. Tief in seinem Herzen ist er glühender Kitzbüheler, Kirchberger und Familienmensch.

Die weltberühmte Gams als Trophäe für die Sieger der Hahnenkamm-Rennen ist eine Schöpfung von Josef Schroll. Ebenso der Tambourstock der Kitzbüheler Stadtmusik, den das Kitzbüheler Stadtwappen mit heraldischer Gams ziert, seit es der Meister persönlich in massivem Silber angefertigt hat. Die Jubiläumsmedaille anlässlich der Feierlichkeiten von „700 Jahre Kitzbühel“ entstammt seiner Kitzbüheler Goldschmiede und wurde sogar vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum als Ausstellungsstück angekauft. Die einzigartige Kitzbüheler Uhren-Kollektion made by Schroll versteht er als künstlerische Hommage an seine Heimatstadt. Josef Schroll kennzeichnet seit jeher ein ausgeprägtes Gespür für das Besondere.

Eigener Betrieb zum 24. Geburtstag
Der 18. März 1969 war ein prägnanter Tag im Leben des Josef Schroll – nicht etwa, um den 24. Geburtstag zu feiern, sondern um mit Ehefrau Karin Schroll, ebenfalls Goldschmiedemeisterin, den lang gehegten Wunsch in die berufliche Selbstständigkeit zu verwirklichen. Die erste Werkstatt befand sich zunächst in der Graggaugasse (Graswanderhaus), nach zwei Jahren übersiedelte der Betrieb in die Vorderstadt (Ganzerhaus) und 1986 bezog er das Hinterbräu in der Hinterstadt, das mit einsehbarer Werkstatt samt integriertem Atelier zum Stammhaus des meisterlichen Schroll‘schen Goldschmiede- und Uhrmacherhandwerks avancierte.

"Goldschmied und Bauer sind für mich
die zwei schönsten Berufe."
Sepp Schroll

Goldschmied und Bauer – auf den ersten Blick völlig konträre Lebenswelten, die im Selbstverständnis des ehemaligen Brixentaler Bauernbuben aber die zwei schönsten Berufe überhaupt darstellen. „Ein Bauer, der von seiner Hände Arbeit lebt, ist ein Vorzeigemensch, den ich sehr bewundere.“
Tief verwurzelt in der Gamsstadt, waren Engagments im öffentlichen Leben für ihn nur eine logische Konsequenz. Vom Wahlkampfkonzept, das Schroll einst für Bürgermeister Hans Brettauer erstellte, bis zur Bürgerinitiative „Nein zum Plöckentunnel – Nein zum Transitverkehr“, die er mitbegründete. Mit zahlreichen Mitstreitern gelang es ihm, durch Protestaktionen (Straßenblockaden am Pass Thurn, Unterschriftensammlungen, etc.) den Bau des Plöckentunnels zu stoppen. „Kitzbühel wäre am Verkehr erstickt, hätte es diesen Widerstand damals nicht gegeben“, hält Schroll fest. Vor 15 Jahren heiratete Sepp Schroll ein zweites Mal. Die Ehe mit Elzbietha, Bühnenbildnerin bei den Salzburger Festspielen und Dozentin am Mozarteum für Theatermalerei, ist geprägt von Kreativität und Kunstverständnis, der Leidenschaft für Malerei und Fotografie. Sein größtes Glück sind seine vier Kinder, die den Familienmenschen bereits zum zehnfachen Großvater gemacht haben sowie der bislang einzige Urenkel Anton.

Der 80. Geburtstag juckt Josef Schroll nicht. „Ich schaue zurück auf einen herausfordernden, spannenden und von Gott vorbestimmten wunderschönen Lebensweg. Was also kann ich mir noch mehr vom Leben wünschen?“

a_Schroll_Sepp_14_2025_Paul Dahan

Lebensweg

Geboren am 18. März 1945 in Kitzbühel, aufgewachsen in Brixen und Kirchberg, besuchte Josef Schroll die Berufsschule für Graveure, Gold- und Silberschmiede in Steyr, danach war er beruflichein Ulm, Kassel und Innsbruck tätig.

Gründung der Kitzbüheler Goldschmiede mit Ehefrau Karin Schroll 1969. Mitinitiator und Mitbauherr des 1986 neu errichteten Hinterbräu. Den Neuwirtshof in Kirchberg, ein Erbe des Vaters, baute er vorübergehend zum Wohn- und Geschäftshaus aus.
Öffentliche Funktionen: Innungsmeister der Juweliere und Uhrmacher, Funktionär im Wirtschaftsbund und Obmann der Kitzbüheler Kaufmannschaft; Präsidium-Mitglied im GC Kitzbühel-Schwarzsee, Mitglied im Bauernhaus-Museumsverein, im Trachtenverein, im K.S.C. und der Schroll-Schützenkompanie Kirchberg.
Mit Ehefrau Elzbietha lebt Josef Schroll seit einigen Jahren auch in Salzburg.

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