Goinger Wahlkampf spitzt sich zu
Going | Kurz vor den Gemeinderatswahlen wird die politische Gangart schärfer. Am Fuße des Wilden Kaisers sorgen Postwurfsendungen von Bürgermeister und Volkspartei für Wirbel.
Einen regen öffentlichen Schriftverkehr gibt es vor der Wahl in Going: Nicht nur die üblichen Wahlwerbungen flatterten den Bürgern bisher ins Haus. BM Josef Pirchl von der VP-nahen „Klaren Liste“ fühlt sich von einer Aussendung der Goinger Volkspartei und deren Spitzenkandidaten Johannes Adelsberger getroffen.
Unter dem Titel „Diese Flecken sind nicht so leicht Reinzuwaschen und werden von der Bevölkerung auch nicht vergessen“, stellt die Volkspartei ein Sieben-Punkte-Programm auf. Vor allem die letzte Forderung seines Kontrahenten stößt Pirchl sauer auf: „Da wird behauptet, ich hätte kein gutes Einvernehmen mit den Nachbargemeinden. Das stimmt sicher nicht. Wer nichts hat, muss halt zu Lügen greifen. Aber das halten wir sicher noch aus.“
Dennoch will Pirchl auf das Flugblatt mit einer eigenen Aussendung reagieren. Dazu hat er alle Bürgermeister der Nachbargemeinden um ein Statement für ihn gebeten. „Die Kollegen haben mir diese Bitte gern erfüllt“, meint Pirchl.
„Habe nichts gegen Bürgermeister“
VP-Gegenkandidat Johannes Adelsberger versteht die Aufregung nicht. „Ich schätze den Bürgermeister als Person, aber ich finde, es muss sich endlich wieder etwas in der Goinger Gemeindepolitik bewegen.“
Mit seiner Aussendung habe er nicht gegen Pirchl gezielt, sondern wollte lediglich seinen eigenen Standpunkt klar machen. „Schließlich bin ich kein Mensch, der sich in Schmutzkübel-Kampagnen stürzt“, stellt Adelsberger gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger klar. Dem Goinger Ortschef wirft er mangelnde Transparenz der politischen Arbeit für die Bürger vor. „Der Konsens mit den Nachbargemeinden muss außerdem verbessert werden, vor allem in Hinsicht auf das Thema Seniorenbetreuung“, meint Adelsberger. Zudem – so der Vorwurf – würde der jetzige Amtsinhaber den Tourismus im Ort vernachlässigen. Pirchl pocht hingegen auf die politische Erfahrung, die er und seine Liste bisher sammeln konnten und beansprucht den Bürgermeisterbonus für sich. Generell gestaltet sich der Wahlkampf, den vier VP-nahe Listen unter sich austragen, spannend. Neben Pirchl und Adelsberger bemühen sich mit Angela Manzenreiter und Helga Sevignani noch zwei weitere Kandidatinnen um den Ortschefsessel.
Das Team der Goinger Volkspartei stellt für‘s erste übrigens keine weiteren Aussendungen in Aussicht: „Es sei denn, wir müssten auf schwere Angriffe reagieren.“ Elisabeth Krista