
Going sagt JA zum Hotel beim Astberglift
Die Stimmung ist am Montag in Going gelöst – die erste Volksbefragung in der Gemeindegeschichte ist vorbei. „Jetzt brauchen wir alle ein paar Tage Zeit, um das Ergebnis zu reflektieren“, betont Goings Bürgermeister Alexander Hochfilzer, der sich naturgemäß über das Ergebnis freut – immerhin haben 50,49 Prozent für das Hotelprojekt ausgesprochen. Er hatte immer betont, dass er ein Befürworter ist.
Die Volksbefragung hatte Hochfilzer ebenfalls voran getrieben. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, „dass die Goinger eine der größten und schwersten Entscheidungen zu treffen haben, die wir in den letzten Jahrzehnten zu treffen hatten.“ Am Sonntag waren daher 1.695 Wahlberechtigte aufgerufen ihr Votum abzugeben. Sind es bei Landtags-oder Bundeswahlen nur knapp 1.300 Wahlberechtigte, sind es bei der Volksbefragung deutlich mehr. „Das liegt daran, dass alle in Going mit Hauptwohnsitz gemeldeten Personen zugelassen sind“, klärt Hochfilzer auf. Daher durften auch jene Bürger mitstimmen, die keine österreichischen Staatsbürgerschaft besitzen. 924 Bürger gingen am Sonntag zur Wahlurne.
Die Frage „Soll die Gemeinde Going zur Förderung des wirtschaftlichen Fortbestandes der Bergbahnen in Going die raumordnungsrechtlichen Voraussetzungen für die Genehmigung der Errichtung einer Hotelanlage in unmittelbarer Nähe der Astbergbahn-Talstation auf einer landwirtschaftlichen Vorsorgefläche schaffen?“ beantworten 50,49 Prozent (466 Stimmen) mit Ja, 49,51 Prozent (457 Stimmen) mit Nein (Anm.: eine Stimme war ungültig).
Investitionsvolumen bei rund 30 Mio. Euro
Damit steht fest – das Hotel soll kommen. Die Bergbahnen wollen auf einer Fläche von rund 1,2 Hektar ein Hotel in Holzbauweise, aufgeteilt auf mehrere Gebäude, errichten. Geplant sind 144 Gästezimmer sowie Mitarbeiterwohnungen. Ein Pool, ein Restaurant und die Tiefgarage kommen noch hinzu. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 30 Millionen Euro.
„Das Ergebnis ist natürlich sehr knapp, aber für mich positiv“, betonte der Bürgermeister. Innerhalb der zweiwöchigen Kundmachungsfrist kann jeder Stimmberechtigte beim Gemeindeamt schriftlich einen Überprüfungsantrag stellen.
Beteiligung von 54 Prozent „erfreulich“
Rechtsgültig ist das Ergebnis dann in vier Wochen, sofern kein Einspruch kommt. Geplant ist, dass in der August-Sitzung über über die Causa diskutiert wird. Wenn auch das Ergebnis rechtlich nicht bindend ist, hatte Hochfilzer von Anfang klar gestellt, dass er sich persönlich an das Votum halten wird.
Die Wahlbeteiligung von 54,51 Prozent ist für ihn erfreulich – damit haben immerhin mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Der Dorfchef bremst vorerst noch die Erwartungen: „Wir sind noch ganz am Anfang und müssen in den nächsten Wochen definieren, wie es weitergeht.“ Vor allem stehen vorerst Gespräche mit dem Betreiber auf der Agenda.Es sei den Goingern daher wichtig gewesen, die Volksbefragung abzuhalten, bevor weitere Entscheidungen seitens der Bauwerber getroffen werden. „Langweilig wird uns also nicht werden“, schmunzelt Hochfilzer, den es besonderes freut, dass das doch so emotionale Thema „wirklich sachlich abgehandelt wurde.“ Natürlich gebe es zwei Lager, aber am Ende des Tages „können wir uns alle in die Augen schauen.“ Eine Stellungnahme seitens der Bergbahnen Wilder Kaiser, die das Projekt betreiben, gab es Anfang der Woche noch nicht.