Gesegnetes Geburtstagsjubiläum
So war es aber vor kurzem in Hopfgarten. Barbara und Simon Manzl konnten ihren Neunziger gemeinsam mit ihren neun Geschwistern, ihren Kindern und Enkel- und Patenkindern feiern.
Die beiden Jubilare sind im Februar 1918 als 4. bzw. 5. Kind von insgesamt 17 Söhnen und Töchtern auf dem Unterrainhof zur Welt gekommen.
Nach der Geburt wurden sie zunächst getrennt; Simon – Sima – kam zum Rieserbauern auf den Penningberg und verbrachte dort seine ersten Lebensjahre bis zur Schulpflicht (gerne erinnert er sich an seine gütige Ziehmutter). Nach der Schulpflicht kam er als Arbeitskraft auf den Kelchsauer Ginzahof. Barbara verbrachte ihre Kindheit und Jugend auf dem väterlichen Hof. Mit 21 kam sie in die Niederau auf den Gugghof; sie war dort als Arbeitskraft sowohl in der Landwirtschaft als auch im Lebensmittelgeschäft tätig.
Simon kam im 2. Weltkrieg nach Norwegen und konnte von dort mit viel Glück nach 1945 unversehrt heimkehren.
Hebamme mit Leib und Seele
1947 begann für Barbara in Innsbruck die Ausbildung zur Hebamme. Ab 1949 war sie dann in der Hopfgartner Entbindungsstation beschäftigt. Nachdem diese 1976 geschlossen wurde war sie bis zu ihrem Ruhestand im KH Kufstein und dann im KH St. Johann jeweils eineinhalb Jahre als Hebamme beschäftigt. In ihrer Dienstzeit half sie 3004 Kinder auf die Welt zu bringen.
Begeistertes Mitglied bei der Feuerwehr
Sima begann im Februar 1947 im Marktgemeindeamt als Bürokraft seinen Dienst, später wurde er Standes- und Finanzbeamter. Dazu war er auch Verwalter des Altersheimes. 1953 heiratete er seine Marianne. Die beiden hatten drei Kinder. Die junge Familie konnte 1963 ins neuerbaute Eigenheim in der Diewaldfeldsiedlung einziehen.
Barbara – in Hopfgarten war sie immer schon die Unterrainer-Wabä – übersiedelte auch in die Diewaldfeldsiedlung in ein Eigenheim. Wabä trat 79, Sima 83 in den Ruhestand. 1985 erlitt Sima einen Schlaganfall, von dem er sich nur langsam erholte. Vor einigen Jahren verlor er seine Marianne nach schwerer Krankheit – ein Verlust, der ihm sehr zu schaffen machte. Nach einem Krankenhausaufenthalt im Vorjahr übersiedelte er ins Altenwohnheim. Durch Jahrzehnte hindurch hatte Sima seine Arbeitskraft der FF gewidmet; er war bei der Ortsfeuerwehr und im Bezirksfeuerwehrverband als Schriftführer tätig.
Beide Neunziger lesen immer noch gerne und besonders gerne spielen sie Karten. W.P.