Georg Haderer „mordet“ wieder
Der in Kitzbühel geborene Autor skizziert die österreichische Seele und liefert so ganz nebenbei Krimivergnügen vom Feinsten.
Kitzbühel | Rasant beginnt der neueste Kriminalroman von Georg Haderer „Sterben und sterben lassen“ - gleich auf der ersten Seite gibt es eine Leiche. Major Johannes Schäfer, ehemaliger Star-Kriminalist in Wien, hat es nun nach Schaching verschlagen. Und auch das Landleben hat es so in sich.
Die Leiche von Seite eins bleibt nicht sein einziges Problem: Der schlafende Riese erwacht, als ein Mädchenmörder wieder zurück in den Ort zieht. Die Kleinstadt-Volksseele brodelt wegen dieser „Mördersau“. Doch die Schuld der Überlebenden ist, wenn auch auf den ersten Blick nicht sichtbar, nicht zu unterschätzen.
Schäfer ist kein Held
Haderer lässt seinen Major Schäfer bereits zum sechsten Mal ermitteln. Der Schäfer ist nach wie vor scharf, aber kein Böser. Bindungsunfähig, wie eh und je und zeitweise verbittert, ist er nicht der strahlende Held mit Zahnpastalächeln - vielleicht macht ihn auch gerade das so sympathisch. Manchmal möchte man ihn einfach in den Arm nehmen, manchmal einfach eine runterhauen.
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Man merkt nicht nur beim Wortgebrauch, dass Haderer durch und durch Österreicher ist, skizziert er doch unsere Volksseele perfekt - gespickt mit einer Brise Sarkasmus und Komik. Auch seine Heimatstadt Kitzbühel kommt in dem Buch, wenn auch nur ganz kurz, vor.
Erschienen ist „Sterben und sterben lassen“ im Haymon Verlag, ISBN978-3-7099-7156-7.
Johanna Monitzer