Genossenschaft Großache
Die Großachengenossenschaft will gegen ihre eigenen Mitglieder gerichtlich vorgehen.
Kirchdorf | Die Großachengenossenschaft Sankt Johann wundert sich, dass einige ihrer „Zwangsmitglieder“ den Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2017 nicht bezahlen wollen. Der Beitrag, der auf ca. 2600 Mitglieder zukommt, wurde einfach verdreifacht bzw. für Bauern verdoppelt. Viele der eingeschüchterten Mitglieder haben verärgert den Beitrag dennoch einbezahlt, weil man sich halt keine Probleme aufhalsen will.
Den Zahlungsverweigerern, welche sich berechtigt zur Wehr setzen, wurden seitens der Genossenschaft bereits rechtliche Schritte angedroht. Es muss noch erwähnt werden, dass es sich nicht um Bagatellbeträge, sondern um erhebliche Summen handelt. Die Großachengenossenschaft gibt es seit über 100 Jahren. Die Statuten der Institution sind noch in Kurrentschrift geschrieben und für die meisten Mitglieder nicht leserlich. Viele Beitragszahler fragen sich, wie es zu dieser drastischen Erhöhung kommen konnte und wo die Gelder, die sie jahrelang einbezahlt haben, hingeflossen sind! Es ist anzunehmen, dass ein Großteil dieser Gelder für das Retentionsbecken in Sankt Johann, bei welchem über zwei Millionen Euro Mehrkosten allein durch Streitigkeiten mit den Grundeigentümern entstanden sind, ausgegeben wurden!?
Laut Großachengenossenschafts-Obmann Ernst Schwaiger, der sich, wenig überraschend im Herbst zurückziehen will, werden auf die Mitglieder weiterhin drastische Erhöhungen der Beiträge zukommen. Wo bleiben da die Kontrollen durch die zuständigen Behörden? Und dem Anschein nach interessieren sich auch unsere Volksvertreter nicht für diese Angelegenheit! Ist Hochwasserschutz nicht Angelegenheit für Bund, Land und Gemeinden? Und Zwangsmitgliedschaften im 21. Jahrhundert sind wohl mehr als fraglich.
Thomas Seiwald, Kirchdorf