Generalversammlung des Landesblasmusikverbandes
Ein prächtiger Aufmarsch von Musikanten aus ganz Tirol war am Sonntag in St. Johann zu beobachten: Die Generalversammlung des Landes-Blasmusikverbandes ging in bester Stimmung im Kaisersaal über die Bühne.
St. Johann | 302 Mitgliedskapellen – davon zwei Jugendkapellen – umfasst der Landesverband Tirol. Das bedeutet über 16.000 aktive Mitglieder.
Wie groß der Stellenwert der Blasmusik in Tirol ist, verdeutlicht auch die Zahl der Ausrückungen. „10.104 Mal rückten die Musikkapellen zu den verschiedensten Anlässen aus. Proben und Ausrückungen zusammen ergeben 23.558 Verpflichtungen“, erstattete LV-Geschäftsführer Roland Mair Bericht. Das bedeutet einen Schnitt von 78 Verpflichtungen pro Kapelle im abgelaufenen Musikjahr.
Übrigens nehmen immer mehr Frauen eine verantwortungsvolle Position in den Tiroler Musikkapellen ein: Derzeit gibt es landesweit 18 Obfrauen und acht Kapellmeisterinnen.
Viel geleistet wird auch in Sachen Förderung und Ausbildung. Landeskapellmeister Hermann Pallhuber wies unter anderem auf das „Modell Tirol“ hin, bei dem alle Ausbildungsmöglichkeiten für Kapellmeister vereint werden. Diese Kooperation umfasst das Tiroler Landeskonservatorium, das Musikschulwerk und natürlich den Blasmusikverband.
Als Erfolg verbucht die Landesleitung auch den ersten Dirigentenwettbewerb „Con Brio Tirol“.
Pallhuber lobte in seinem Referat auch die Qualität der heimischen Kapellen. Im abgelaufenen Verbandsjahr wurden vier Bezirkswertungsspiele durchgeführt. Die 39 teilnehmenden Kapellen erzielten ein Durchschnittsergebnis von 84,62 Punkten. „Das bedeutet, dass die Leistungen aller Teilnehmer im Durchschnitt mit einem Sehr gut bewertet werden können“, freut sich der Landeskapellmeister.
Reibungslose Neuwahlen
An diesem Wochenende standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Die bisherigen Funktionäre wurden von den Delegierten bestätigt: u.a. Landeshauptmann Günther Platter als Präsident, Siegfried Knapp als Obmann, Hermann Pallhuber als Kapellmeister, Christian Zoller als Stabführer und Markus Schlenck als Finanzreferent.
Der neu gewählte Landesvorstand erhielt ein Ständchen von der Bundesmusikkapelle St. Johann, die das Treffen mit flotten Melodien untermalte. Die Messe an diesem Vormittag wurde übrigens von der MK Waidring klanglich begleitet.
Zwei Ehrungen vergeben
Das Treffen bildete den angemessenen Rahmen für Ehrungen. Den Ehrenring des Blasmusikverbandes Tirol durfte Klaus Köck entgegen nehmen.
Eine Würdigung ging in den Bezirk Kitzbühel: Landesrätin Beate Palfrader erhielt die selten vergebene Ehrennadel in Gold des Tiroler Blasmusikverbandes.
Der Vizepräsident des Österreichischen Blasmusikverbandes, Alois Loidl, überbrachte zum Abschluss die Grüße des Bundesverbandes. Der Tiroler LV-Präsident Günther Platter – an diesem Vormittag ohnehin in Schmähführer-Laune – bedankte sich (un-)artig: „Vielen Dank, lieber Alois, für die Glückwünsche, aber das wichtigste ist Tirol!“ E. Galehr