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Kitzbüheler Anzeiger

Gemeinderäte schwinden dahin

Turbulent geht es im Gemeinderat Jochberg zu.  Ein Gemeinderat nimmt freiwillig seinen Hut, der andere muss aufgrund der gesetzlichen Statuten gehen.

Jochberg | Und da waren`s nur noch 14: Hermann Fröhlich (FPÖ) beendete gleich zu Beginn der 44. Sitzung, seine Tätigkeiten im Gemeinderat mit einem Paukenschlag und verließ kurz nach Sitzungsbeginn den Raum. Auslöser war eine Unstimmigkeit bei einer Grundstücksvergabe durch die Gemeindeführung in der letzten Sitzung, wo Fröhlich nicht anwesend war. Fröhlich wollte, dass das Protokoll von dieser letzten Sitzung nicht unterschrieben wird. „Wenn wir es unterschreiben, dann steht es so drin. Ich will diese Vergaben noch einmal diskutieren. Im Dorf herrscht eine sehr miese Stimmung“, so Fröhlich.

Missstände bei Grundstücksvergabe?

In besagter Sitzung wurden im vertraulichen Teil Einheimischen-Grundstücke vergeben. Fröhlich ortet, wie ein betroffener einheimischer Grundstücksinteressent, Missstände bei der Vergabe sowie eine Bevorzugung von Zuwanderern.

Das Protokoll blieb ununterschrieben. „Ich kann keinen Beschluss aus dem Protokoll herausstreichen lassen, Ein Protokoll ist dafür da, dass aufgezeichnet wird, was besprochen und beschlossen wurde - das kann man nicht nach Belieben abändern“, stellte Bürgermeister Heinz Leitner in der Sitzung klar. Die Mandatare einigten sich aber dann darauf, dass die Grundstücksvergaben in der nächsten Sitzung erneut zur Diskussion gestellt wird.

Für Hermann Fröhlich bringt diese Unstimmigkeit mit der Grundstücksvergabe das Fass zum Überlaufen. Er legt all seine Ämter im Gemeinderat zurück. „Es läuft generell etwas schief in Jochberg. Ich habe nichts gegen die Personen im Gemeinderat, aber die Arbeitsweise stört mich. Mein Austritt ist ein Wink mit dem Zaunpfahl - vielleicht wird jetzt einmal nachgedacht“, nimmt Fröhlich zu seinem Abgang gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger Stellung.

Fröhlich stellt klar, dass er auch bei den nächsten Gemeinderatswahlen nicht zur Verfügung stehen wird. Für ihn sei das Thema „Politik“ abgehakt. „Ich bedaure den Rücktritt von Hermann Fröhlich, aber letzten Endes ist es seine persönliche Entscheidung“, nimmt Bgm. Leitner dazu Stellung. Leitner weist auch auf den öffentlichen Druck hin, der immer größer wird. „Man muss als Gemeinderat auch Entscheidungen treffen, die nicht einfach sind und dazu braucht man eine dicke Haut“, meint Leitner.

Krimbacher hätte die Periode gerne beendet

Den Jochberger Gemeinderat ebenfalls verlassen, aber aufgrund der geltenden gesetzlichen Statuten, muss Fritz Krimbacher (Unabhängige Liste Jochberg). Die jüngste Sitzung war seine letzte. Er hat in der Nachbargemeinde Aurach ein Haus gebaut und darf deshalb sein Amt nach zehn Jahren nicht mehr ausführen.“ Ich hätte die Periode gerne noch fertig gemacht“, schwingt ein bisschen Wehmut beim Abschied mit. Johanna Monitzer

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