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Kitzbüheler Anzeiger

Geld muss eingespart werden

Der Ärzteprotesttag – nach einigenden Gesprächen mit der Gesundheitsministerin in einen Informationstag umgewandelt – war auch für die Ärztekammer Tirol Anlass, über die geplante Umstrukturierung des Gesundheitswesens zu informieren. Mit Foldern versuchte man, der Bevölkerung die drohende Gefahr einer zunehmenden Zentralisierung des Gesundheitswesenes (quasi “Staatsmedizin”) nahezubringen.

Mehr Effizienz

Gewarnt wurde von einem “Aus” für die wohnortnahe ärztliche Versorgung, die persönlichen Arzt-Patienten Beziehung und viele Krankenkassenleistungen, speziell für Wahlarzt-Rückersatz. Hochfilzens Nationalrat Sebastian Eder sieht das Problem von beiden Seiten: “Nach 23 Jahren Praxiserfahrung und als Gesundheitspolitiker muss ich betonen, dass wir zwar die beste Gesundheitsversorgung in Europa haben, in Bezug auf die Kosten-Nutzen-Rechung aber sehr teuer arbeiten. Die Fortschritte der Medizin wollen wir allen anbieten und dafür brauchen wir eine gewisse Steuerung von Regierungsseite, aber nur in Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft.”

Kooperation statt Doppelgleisigkeit

Das heißt für ihn, teure Leistungen aus dem ambulanten in den niedergelassenen Bereich zu verlagern. “Wohnortnah, aber nicht doppelgleisig arbeiten. Man muss die Wertigkeit der Hausärzte steigern und zwar von der Prävention, bis zur Rehab. Dafür braucht man Kooperationsmodelle von Ärzten, Gemeinschaftspraxen oder Ärztezentren. Das bedeutet, dass wir im ländlichen Bereich eher mehr Ärzte brauchen werden. Dafür muss aber die Politik die Möglichkeiten schaffen, und im Gesundheitsaussschuss des Parlementes sowie in diversen Arbeitsgruppen möchte ich mich künftig verstärkt einbringen”, so Eder.

“Die Auslagerung aus den Krankenhäusern ist ein Schlagwort, das oft bedeutet, dass zwar den Ärzten mehr Last auferlegt, diese aber nicht honoriert wird. Ärztezentren unter der Führung von Ärzten wären aber durchaus erstrebenswert”, beurteilt Dr. Reinhold Mitteregger (Bezirksärztevertereter der niedegelassenen Ärzte), die Vorschläge.

Ärzte in Planung einbinden

Beim Informationstag in Innsbruck stellte er fest, dass die heimische Situation nicht schlecht ist. “Bei uns sind die Patienten zufrieden, es gibt hier offensichtlich ein West-Ost-Gefälle. Allerdings ist die Einbindung der Ärzte unerlässlich, denn wenn man reine Regierungs-Aktionen ansieht, etwa die Anfänge der E-Card, dann ist mehr Praxisnähe eindeutig sinnvoll”.
Einer Verstaatlichung des gut fuktionierenden Gesundheitswesens steht selbst die langjährige Spitalsreferentin und Kitzbüheler SP-Politikerin Gertraud Rief skeptisch gegenüber. Dass man im Gesundheitswesen Geld einsparen kann und soll, ist für sie aber Fakt. “Besonders bei Doppeluntersuchungen und dem oft übermäßigen Verschreiben von Medikamenten bleibt viel Geld liegen. Was unbedingt bleiben muss, ist aber die freie Ärztewahl, denn der Patient muss sich den Arzt seines Vertrauens aussuchen können. Voraussetzung für Verbesserungen ist für mich eine verstärkte Zusammenarbeit unter den Ärzten, sowohl im niedergelassenen als auch im Krankenhausbereich!”sura

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