Gefahrenzonenplan liegt nun vor
In der vergangenen St. Johanner Gemeinderatssitzung wurde der aktuelle Gefahrenzonenplan für die Marktgemeinde präsentiert.
St. Johann | Der Startschuss für die Erstellung des Plans fiel bereits im Jahr 2012: Seither wurden die Gebiete entlang der Kitzbüheler, Reither und Fieberbrunner Ache vermessen. Die Ergebnisse wurden im Gefahrenzonenplan zusammen gefasst. Martin Rottler vom Baubezirksamt unterstrich in seinen Ausführungen nachdrücklich: „Der Plan zeigt den Ist-Stand auf“.
Der Ist-Stand weist einen Großteil von St. Johann in gelber Farbe aus: Bei einem 100-jährigen Hochwasser sind diese Bereiche von Überflutung bedroht. Generell wird zwischen roter Zone, in der ein striktes Bauverbot herrscht, gelber Zone, in der das Bauen mit Auflagen erlaubt ist und blauer Zone (Rückhalteflächen für Verbauungsmaßnahmen) unterschieden.
Alle Verantwortlichen sind um Aufklärung bemüht: Der Gefahrenzonenplan wird dementsprechend auch veröffentlicht, um den Bürgern Einblick zu gewähren. Gleichzeitig ist ein Sprechtag geplant, um die Bevölkerung von Experten informieren zu lassen.
Bei diesem Plan noch unberücksichtigt sind die geplanten Hochwasser-Schutzbauten, die bereits in Bau oder Planung sind.
Auch bislang war man in St. Johann nicht untätig: Bereits in Umsetzung sind etwa die Arbeiten an der Fieberbrunner Ache zwischen Achenzipf und Wieshoferwehr. „Die Verbauung heuer reicht noch nicht“, erläuterte BM Stefan Seiwald auf Nachfrage des Kitzbüheler Anzeigers. Nächstes Jahr erfolgt wahrscheinlich die Baustufe 2 des Hochwasserschutzes entlang der Fieberbrunner Ache bis Almdorf. Zudem hofft die Marktgemeinde auf einen Baustart für die Retentionsflächen in Sperten im Jahr 2015.
„Wenn diese Maßnahmen fertig sind, fallen schon viele der gelben Flächen weg“, ergänzt Seiwald. Aufgrund der dramatischen Ereignisse vergangenen Sommer fließt derzeit viel Geld in die Schutzbauten des Bezirks: Heuer werden 50 Prozent der gesamten Mittel in Tirol im Bezirk Kitzbühel verbaut. gale
Bild: Im Rahmen des Grünlandtages war Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter gemeinsam mit LR Josef Geisler und mit BM Stefan Seiwald auf Lokalaugenschein bei den Schutzbauten. Foto: Leitner