Schüler des BORG St. Johann schauen ins Archiv des Kitzbüheler Anzeigers

Hoch hinaus geht es in Fieberbrunn
Wir schreiben das Jahr 1959, als in Fieberbrunn die damals modernste Liftanlage Tirols gebaut wird. Das war der Beginn einer großen Ära auf Streuböden, die bis heute anhält.
Ein Bericht von Dominik Schwaiger & Ilias Koutakos
Vor nun mehr als 60 Jahren wurde in der Marktgemeinde Fieberbrunn ein neuer Lift, nämlich eine Einer-Sesselbahn gebaut. Dazu war es nötig, eine Zufahrtsstraße zu errichten und auch der damals größte Parkplatz im Bezirk wurde gebaut. Dort war Platz für rund 500 Autos. Die neue Streubödenbahn wurde schon im Vorwinter auf Plakaten über den Straßen Fieberbrunns publik gemacht. Im Jahr 1959/60 wurden über 326.000 Schilling (23.000 Euro) eingenommen und im Jahr darauf konnten die Einnahmen auf das Doppelte gesteigert werden. Jedoch gab es im Vorfeld der Erbauung dieser Bahn viele Meinungsverschiedenheiten über den Standort des neuen Liftes. Während Saalbach schon einen Lift nach dem anderen aufstellte oder St. Johann an seiner Standseilbahn baute, war der Standort der neuen Bahn in Fieberbrunn noch umstritten. Seitens des Volkbundes wurde die schifahrerische Wertigkeit des Wildseelodergebietes missachtet und stattdessen wurde über andere Standorte diskutiert.
Letztendlich entschied man sich für die Errichtung der Sesselbahn auf Streuböden.
Im heurigen Sommer ist die Gruppenumlaufbahn Streuböden einer moderneren Einseilumlaufbahn gewichen. Diese fährt nun durchgehend von der Talstation über eine Mittelstation auf den Lärchfilzkogel. In etwa zehn Minuten überwindet die Bahn über 800 Höhenmeter – bequem in geräumigen Gondeln, die jeweils Platz für zehn Personen bieten. Heute ist die Bergbahn Fieberbrunn ein Unternehmen mit rund 150 Gesellschaftern.

Der Zusammenschluss mit Saalbach Hinterglemm und Leogang im Jahr 2015 brachte einen enormen Wachstumsschub für die Bergbahnen und weitere Tourismus- und Freizeitbetriebe. Was also damals so klein begonnen hat, wurde mit der Zeit, durch Visionen, Tatkraft und dem Engagement der jeweiligen Bergbahnenverantwortlichen Teil eines der größten zusammenhängenden Schigebiete der Welt.