Für alle Einsätze im Wasser bestens gerüstet
In der Aquarena wurden am Wochenende die Bezirksmeisterschaften der Wasserrettung ausgetragen. In der Staffelwertung konnte Kitzbühel den Wanderpokal erobern.
Kitzbühel | Einsätze von Rotem Kreuz, Feuerwehr oder Bergrettung sind allgegenwärtig und jeder ist sich ihrer enormen Bedeutung bewusst. Dass auch die Wasserrettung mehrmals im Jahr zu Unfällen gerufen wird, ist jedoch nicht so bekannt. „Wir werden immer dann gerufen, wenn sich ein Unfall in Gewässernähe ereignet“, erklärt Birgit Lackner von der Wasserrettung Kitzbühel. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um einen See, ein tiefes Gewässer, einen eisigen Gebirgsbach oder eine Ache handelt. „Nur wir haben die notwendige Ausrüstung, um im Falle des Falles ins Wasser gehen zu können“, schildert sie. Allein die Kitzbüheler Ortsstelle kam heuer bereits auf zehn Einsätze und es werden jährlich mehr. Das reicht von Suchaktionen über Fahrzeug-Abstürze bis hin zur Überwachung von Veranstaltungen in Gewässernähe.
Um im Ernstfall gerüstet zu sein, trainieren die Wasserrettungen von Going, Waidring, St. Ulrich und Kitzbühel regelmäßig. Während sich die Erwachsenen gezielt auf bestimmte Einsatz-Szenarien vorbereiten, steht bei den kleinen Wasserrettern das Erlernen der verschiedenen Schwimmtechniken im Vordergrund.
120 Nachwuchsretter trainieren in Kitzbühel
„Aktuell haben wir 120 Kinder gemeldet. Die Nachfrage ist sehr groß. Wir sind aber kein Schwimmkurs. Um aufgenommen zu werden, müssen die Mädchen und Burschen bereits eine Bahn schwimmen können“, betont Lackner.
Einmal im Jahr treffen die vier Einsatzstellen bei der Bezirksmeisterschaft aufeinander und treten in verschiedenen Altersklassen gegeneinander an. In diesem Jahr war die Kitzbüheler Aquarena Schauplatz dieses spannenden und tirolweit einzigartigen Wettkampfs der Wasserretter, wie Birgit Lackner erklärt: „Wir haben vor vielen Jahren diese Meisterschaft ins Leben gerufen und sind der einzige Bezirk in Tirol, der abseits der Tiroler Meisterschaft einen solchen Wettbewerb veranstaltet.“
Während sich die Kleinsten in den unterschiedlichen Schwimmdisziplinen duellierten, zeigten die älteren eindrucksvoll, was es bedeutet, Rettungsschwimmer zu sein.
80 Kilogramm schwere Puppe „gerettet“
So musste unter anderem eine 30 Kilogramm schwere Puppe „gerettet“ werden. „Die Teilnehmer schwimmen zunächst eine Länge zur Puppe hin, tauchen diese vom Boden hoch und schleppen sie dann über 25 Meter zurück ans andere Ende des Beckens“, beschreibt Lackner den Bewerb. Noch schwieriger ist die Puppenrettung mit einem sogenannten Gurtretter – aber im Notfall natürlich sehr effektiv.
Am Schluss steht traditionell der Staffelbewerb am Programm. Auf das Siegerteam wartet der begehrte Wanderpokal. In einem spannenden Wettkampf setzten sich heuer die Gastgeber durch – zur Freude von Kitzbühels Einsatzstellenleiter Reinhard Hlebetz, der von Christian Hinterholzer, Einsatzstellenleiter von Vorjahressieger Going, den Pokal überreicht bekam. sh
Bild: Eindrucksvoll stellten die Rettungsschwimmer aus Kitzbühel, Waidring, Going und St. Ulrich in der Aquarena ihr Können unter Beweis. Die Puppenrettung mittels Gurtretter gehört zu den Königsdisziplinen der Wasserrettung und erfordert nicht nur eine gute Schwimmtechnik, sondern auch jede Menge Kraft. Foto: Huber