
Frühjahrskonzert „im neuen Takt“
„Stadtkapellmeister wie sein Opa“, das wollte Benjamin Sathrum schon seit frühester Kindheit werden, wie er schmunzelnd erzählt. Die hohe Musikalität war ihm freilich in die Wiege gelegt – sämtliche Familienmitglieder waren und sind in der Stadtmusik aktiv. „Wenn Proben abgehalten wurden, war am Bauernhof keiner zum Aufpassen da, deshalb wurde ich kurzerhand zu den Proben mitgenommen.“ Die wiederum wurden vom Großvater geleitet, der die Kitzbüheler Stadtmusik von 1960 bis 1995 maßgeblich prägte. Josef Gasteiger, der studierte Musiklehrer und langjährige Direktor der 1960 neu eröffneten Kitzbüheler Musikschule, war in Fachkreisen eine anerkannte Persönlichkeit; in der Blasmusik war er stets um ein hohes musikalisches Niveau bemüht. Bis heute bringt die Stadtmusik Kitzbühel immer wieder die Eigenkompositionen des legendären Musikers zur Aufführung.
Vom Trommelzieher zum Mozarteum-Absolvent
Der Großvater war nicht nur das großes Vorbild des kleinen Benjamin, der von dessen Dirigierkunst und Ensembleleitung stark beeindruckt war, sondern auch sein erster Musiklehrer. Aktiver Stadtmusikmusikant ist der 36-Jährige bereits seit 25 Jahren, zunächst verstärkte er den Klangkörper als Trompeter, später als Posaunist. Seine „Laufbahn“ bei der Stadtmusik begann aber schon viel früher – als er als Dreikäsehoch den Trommelwagen zog.
Am Salzburger Mozarteum studierte er Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) mit Schwerpunkt auf Bassposaune, weitere Schwerpunkte waren Musiktheorie und Blasorchesterleitung. Als Musiker ist Sathrum vielseitig aktiv: Seit 2010 spielt er als Wechselposaunist in der Philharmonie Salzburg; mit seinem Posaunenquartett „4NationsTrombone“ sowie seinem Brass-Quintett „Goldbrass“ tritt er regelmäßig auf.
Die Lehrtätigkeit führte in die Landesmusikschule Matrei, 2015 wechselte er an die LMS St. Johann, wo er bis heute unterrichtet. Zusätzlich sammelte er Unterrichtserfahrungen an den Musikschulen Kufstein und Umgebung sowie Untere Schranne.

Musiklehrer in Kitzbühel: eine glückliche Fügung
Dass er im Oktober des Vorjahres in der LMS Kitzbühel seine Lehrtätigkeit aufnehmen konnte, bedeutete nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die Stadtmusik Kitzbühel eine glückliche Fügung: Bis zu diesem Zeitpunkt war der Verein auf der verzweifelten Suche nach einem neuen Kapellmeister, nachdem Florian Simair seinen Taktstock im April zurückgelegt hatte.
Sathrum, der in den vergangenen zwölf Jahren als Simairs Stellvertreter fungiert hatte, außerdem die Jungmusik begründet hatte und über den Sommer interimistisch bei den Platzkonzerten einsprang, konnte jetzt für das verantwortungsvolle Amt des Kapellmeisters mit gutem Gewissen zusagen. „Beruf und Stadtmusik sind nun zeitlich gut miteinander vereinbar. Halbe Sachen mag ich nicht“, freut er sich. Obmann Michael Schwanninger ist ebenfalls überaus zufrieden, wie er sagt. „Benny war unser Wunschkandidat.“
Frühjahrskonzert trägt Sathrums Handschrift
Für das Frühjahrskonzert am 15. März hat der neue Kapellmeister unter dem Titel „Im neuen Takt“ ein anspruchsvolles Programm aus Tradition und Moderne zusammengestellt, bei dem zahlreiche Solisten ausschließlich aus den Reihen der Kitzbüheler Stadtmusik auf der Bühne stehen werden.
Programm wartet mit zahlreichen Solisten auf
„Gustostückerln“ nennt er etwa das Hornkonzert Nr. 1 von Richard Strauss (Solist Guido Sommeregger) sowie Filmmusik mit Klarinettensolistin Martina Wurzenrainer und solistischer Begleitung durch Alexandra Hirsch auf dem Akkordeon. Bei „Sir Duke“, einem Klassiker von Stevie Wonder, wird das Schlagzeugregister groß in Szene gesetzt. „Seit vier Monaten haben wir intensiv geprobt, wir hatten sogar ein spezielles Musiklehrer-Coaching für die einzelnen Register“, beschreibt Sathrum. „Das Frühjahrskonzert ist der alljährliche Höhepunkt im Musikantenjahr, unserem Publikum wollen wir daher ein tolles und ansprechendes Programm bieten.“