Frischer Wind in der LLA Weitau
Unter dem Motto „Die Schule ins Leben“ präsentiert die Landwirtschaftliche Lehranstalt ihre Vielfalt. Über Schülermangel kann sich die Schule nicht beklagen.
St. Johann | Über 340 Schüler besuchen in diesem Schuljahr die Landwirtschaftliche Lehranstalt Weitau in St. Johann. Die Zeiten, als die Schule oft anstelle des Polytechnischen Lehrganges für das neunte Pflichtschuljahr gewählt wurde, sind schon lange vorbei, wie Direktor Franz Berger betont. „Wir haben eine Aufstiegsrate von über 80 Prozent. Die Schüler wollen die Ausbildung fertig machen“, erklärt Berger.
Über Schülermangel könne man sich nicht beklagen, freut sich der Direktor, dennoch präsentiert sich die Schule nun mit einem neuen, frischen Gesicht. Unter dem Motto „Die Schule ins Leben“ werden die drei Fachrichtungen Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Pferdewirtschaft in Szene gesetzt.
Firmen fragen nach Schulabgängern
Die Absolventen der LLA Weitau sind am Arbeitsmarkt nach wie vor sehr gefragt. „Die Firmen kommen zu uns und fragen um Lehrlinge“, berichtet Berger. Durch die dreijährige Schulausbildung wird nicht nur der Weg in eine Lehre geebnet, sondern die Lehrzeit wird durch den Schulabschluss auch verkürzt. „Viele entscheiden sich aber auch für einen Aufbaulehrgang und machen die Matura“, erklärt Direktor Berger.
Basis für Sozialberufe
Die noch immer ausschließlich weiblichen Absolventinnen der Fachrichtung Hauswirtschaft zieht es vermehrt in Pflege- und Sozialberufe, wie Abteilungsvorständin Gertrud Eberharter berichtet. „Die Ausbildung ist eine ideale Basis für soziale Berufe oder eine weitere touristische Ausbildung“, so Eberharter. Innerhalb der Fachrichtung können die Schüler noch einmal zwischen dem Schwerpunkt „Gesundheit und Soziales“ oder „Agrotourismus“ wählen.
Praxis in ganz Europa sammeln
Noch immer von Burschen dominiert, aber auch ein paar weibliche Absolventen hat die Fachrichtung Landwirtschaft. Praxis wird in der Ausbildung groß geschrieben, so muss ein dreimonatiges Praktikum absolviert werden - oft auch im Ausland. „Wir haben innerhalb der gesamten EU Kontakte für Praktikumsplätze, obwohl es oft viele bürokratische Hürden gibt, nehmen die Schüler das gerne an“, erklärt Dir. Stv. Sebastian Hager.
Einzigartige Ausbildung: Pferdewirtschaft
Von fast überall her kommen die überwiegend weiblichen Schüler der Fachrichtung Pferdewirtschaft. Ein bislang einzigartiges Ausbildungsangebot in Westösterreich. „Es handelt sich dabei immer noch um einen Schulversuch, aber der Erfolg gibt uns recht - wir sind jedes Jahr voll“, so Ausbildungsleiterin Petra Kramer. In der Fachrichtung, die auf 24 Plätze beschränkt ist, lernt man aber nicht nur alles über die Pferdewirtschaft, die Hälfte des Unterrichts widmet sich dem Tourismus. „Diese Symbiose ist wohl einzigartig“, erklärt Kramer.
Reithalle sowie Ausbau und Sanierung Internat
Als nächste große Baumaßnahme an der LLA Weitau ist eine Reithalle geplant, damit die Unterrichtsqualität auch im Winter gehalten werden kann. Auch das Internat platzt aus allen Nähten. „Außerdem ist es stark sanierungsbedürftig, wir hoffen, dass wir in naher Zukunft eine Sanierung realisieren können“, so Direktor Berger.
Johanna Monitzer