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Kitzbüheler Anzeiger

Mehr Frauen in den Gemeinderat

Der Gemeinderat soll ein Abbild der Bevölkerung des Ortes sein. Deshalb will die Tiroler Volkspartei mehr Frauen für politische Arbeit in den Gemeinden mobilisieren.

Bezirk | Angesichts der Gemeinderatswahlen 2016 will die Tiroler Volkspartei mehr Frauen in die Politik bringen. Denn die Zahlen sprechen für sich: 51 Prozent der Bevölkerung ist weiblich, tirolweit gibt es nur zwei Prozent Bürgermeisterinnen und nur 20 Prozent Gemeinderätinnen. Der Anteil der weiblichen Gemeinderäte im Bezirk Kitzbühel liegt bei 15 Prozent und mit Brigitte Lackner ist eine Frau als Bürgermeisterin tätig. „Frauen bringen andere Sichtweisen ein und gehen anders an politische Fragestellungen heran“, weiß Bezirksparteiobmann und Bürgermeister Ernst Huber. „Zudem gibt es eine Veränderung bei den Diskussionen und bei der Bearbeitung von Themen. Frauen haben eine andere Sichtweise“, erzählt Huber.

Für einen höheren Frauenanteil in der Politik setzt sich ganz besonders die VP-Teilorganisation „Frauen“ ein, wie Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller informierte. Vordergründiges Ziel ist nicht eine bestimmte Quote zu erreichen, sondern einfach mehr Frauen für die Politik zu gewinnen. „Den Frauen fehlt es oft nur an Selbstvertrauen, um ein Amt in der Gemeinde anzustreben. Dabei können sie als unmittelbare Betroffene bei den Themen Kindergärten, Schulen, Raumordnung oder Pflege wichtige Informationen und Anregungen aus erster Hand liefern“, erklärt Pfurtscheller.
Vor allem im ländlichen Raum sei die Beteiligung von Frauen an der Gemeindepolitik besonders wichtig, da ihr Lebensmittelpunkt meist direkt im Ort ist.

Seitens der Tiroler Volkspartei führt man bereits Gespräche mit möglichen Kandidatinnen, hofft jedoch, dass sich noch weitere Frauen für die Gemeindepolitik finden. Bei ihrem Weg in die Politik werden die Frauen von der Partei auch unterstützt. Neben Informationen aus erster Hand gibt es auch Seminare und Couchings, Mentoring durch erfahrene Kommunalpolitikerinnen sowie Erfahrungsaustausch und Beratung.

Einstieg in die Politik war nicht leicht

Über ihre politische Karriere berichtete St. Ulrichs Bürgermeisterin Brigitte Lackner. Während sie als Wirtin politische Diskussionen nur am Stammtisch führte, zog sie 1998 in den Gemeinderat ein. Unter Bgm. Kasper Mettler sammelte sie ihre ersten Erfahrungen und trat 2010 zum Wahlkampf um den Bürgermeistersessel an. Erst in der Stichwahl konnte sie sich durchsetzen. „Ich habe in den fast sechs Jahren viel erlebt. Es ist mir viel gelungen und ich hab auch noch viel weiteres vor für St. Ulrich“, zeigt sich Lackner begeistert über ihre Position. Der Einstieg in das politische Leben war aber nicht so einfach, wie Lackner erzählt: „Ich musste mich von der erste Minute an beweisen. Es gab zu Beginn viele Provokationen, auf die ich zum Glück nicht einging. Es galt viel Überzeugungsarbeit zu leisten“. Profitiert hatte Lackner durch ihre gesammelten Erfahrungen aus der Arbeit im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes. Bei den Wahlen 2016 tritt sich auf jeden Fall wieder an.
Elisabeth M. Pöll

Bild: Bürgermeisterin Brigitte Lackner, Bezirksparteiobmann Ernst Huber und Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller wollen mehr Frauen für die Gemeindepolitik mobilisieren. Foto: Pöll

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