Forum Land will lebendige Dörfer erhalten

Bezirk | Die Prognosen für das Landleben schauen nicht gut aus. Bis 2035 sinkt die Bevölkerungszahl um acht Prozent. Das Forum Land will mit infrastrukturellen Maßnahmen ein Abwandern in die Städte verhindern.

Die Zahl der erwerbstätigen Bürger im Bezirk Kitzbühel wird bis zum Jahr 2035 um acht Prozent sinken. Dadurch sinken auch die Finanzmittel der Gemeinden. Deshalb sind für LAbg. Franz Berger neben Bund und Land auch die Gemeinde gefordert, gemeinsam mit dem Forum Land dem gegenzusteuern. „Der Bezirk Kitzbühel ist auch von den demographischen Entwicklungen besonders betroffen. Vor allem die Gemeinden haben zu kämpfen, aber auch das Dorfleben an sich ist in Gefahr. Wir dürfen jetzt nicht jammern, sondern müssen alles tun, um unsere Orte lebendig zu erhalten“, erklärt Berger.

Das Forum Land fordert, dass mehr öffentliche Gelder stärker in die ländlichen Regionen gelenkt werden und so die Infrastruktur abseits der Städte verbessert wird und damit auch die Lebensqualität gesteigert wird.

„Derzeit wird viel über die Glasfaserausrollung diskutiert. Eine gute Internetanbindung bis ins letzte Tal hat auch mit Lebensqualität zu tun. Heute ist jeder online, privat und beruflich. Wenn wir nicht politischen Druck erzeugen, dann wird rund um die Städte, wo viele Abnehmer sind, noch stärker ausgebaut. Entlegene Regionen gehen leer aus. Solche Wettbewerbsnachteile müssen politisch verändert werden, ist Bundesrat Georg Keuschnigg überzeugt. „Ist eine gute Infrastruktur vor Ort vorhanden und wird eine entsprechende Lebensqualität geboten, dann baut der Private dort sein Haus und der Gewerbebetrieb siedelt sich an. Das bedeutet im Umkehrschluss Wertschöpfung für die Region und lebendige Dörfer“, meint Keuschnigg.

Forum Land lädt zur Diskussion

In ganz Tirol finden 25 Diskussionsabende statt. Unter dem Motto „Gib deiner Region eine Stimme“ können BürgerInnen über die Bedürfnisse an Infrastruktur, Verkehr, etc. über die Entwicklung der ländlichen Region mitdiskutieren. Im Bezirk finden zwei dieser Diskussionsabende statt. 19. April - Aula der Volksschule Brixen, Beginn 20 Uhr; 8. Mai - Hotel Wirtshaus Post, St. Johann, Beginn 20 Uhr. E. M. Pöll