Die Flüchtlinge besser verteilen
Fieberbrunn | Ein Asylantenheim im Bezirk ist dem Fieberbrunner Grün-Gemeinderat Manfred Waltl zu wenig. Er fordert Mithilfe von anderen Gemeinden des Bezirks. Insgesamt 96 Asylwerber befinden sich derzeit im Zentrum Bürglkopf. „Wir haben in den letzten Monaten einen großen Wechsel gehabt. Es gab einen Austausch von ca. 50 Personen“, weiß Heimleiterin Hilde Haselsberger. Sie wirbt um ein wenig Toleranz, vor allem, weil es mit einigen der neuen Flüchtlinge noch Reibungspunkte gibt. „Bis dato hat es relativ wenig Probleme mit unseren Leuten in Fieberbrunn gegeben. Doch jetzt sind viele Neue da. Da gibt‘s Spannungen. Wir müssen sie einlernen und hoffen bis dahin auf das Verständnis der Einheimischen“, so Haselsberger.
„In Fieberbrunn bildet sich ein Ghetto“
Zwar engagiert sich der Grüne Gemeinderat Manfred Waltl stark für die Flüchtlinge am Bürglkopf, insgesamt wünscht er sich jedoch eine andere Lösung: „Man sollte das Heim auflassen und die Heimbewohner auf drei kleinere Häuser im Bezirk verteilen!“ Als mögliche Standorte nennt Waltl neben Fieberbrunn auch Kitzbühel und St. Johann. „Jede dieser Gemeinden würde 30 bis 40 Leute leicht verkraften. Es kann nicht sein, dass man das Problem an uns abschiebt und sich in Fieberbrunn ein Ghetto bildet.“ Waltl schlägt vor, etwa 30 Flüchtlinge im jetzigen Seniorenheim Fieberbrunn unterzubringen. Gleichzeitig könnten dort auch Wohnungen für sozial schwache Jugendliche untergebracht werden, meint der Gemeinderat.
Winkler: „Keine Schnellschüsse“
Die restlichen der etwa 100 Asylwerber würde Waltl auf St. Johann und Kitzbühel verteilen. „Wenn er das wirklich zusammen bringt, dass wir die Füchtlinge aufteilen, kann ich ihm nur gratulieren. Ich wäre sicher nicht dagegen, aber wir haben noch nicht Weihnachten“, kommentiert Fieberbrunns BM Herbert Grander die Vorschläge. Waltls Plan, einen Teil der Flüchtlinge ins derzeitige Seniorenheim einzuquartieren, stößt ihm sauer auf: „Ein Nonsens. Das Gebäude brauchen wir schon für was anderes!“ St. Johanns Ortschef Josef Grander will eine Aufteilung nicht kommentieren: „Dazu kann ich überhaupt nichts sagen.“
Kitzbühels BM Winkler wird deutlicher: „Letztlich sollten die Flüchtlinge dort untergebracht werden, wo sie geografisch auch hinpassen. Da kann ich mir in Kitzbühel keinen Platz vorstellen. Generell halte ich diesen Vorschlag von Manfred Waltl für einen unüberlegten Schnellschuss, den ich kategorisch ablehne.“
In Kössen sind derzeit übrigens 28 Flüchtlinge untergebracht. „Im Allgemeinen läuft es recht gut“, weiß deren Betreuer Edwin Veldt zu berichten. Die Kössener Asylwerber sind in einem Gasthaus einquartiert. Elisabeth Krista