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Kitzbüheler Anzeiger

Fleckl neuer Ortsstellenleiter

Nach dem Rücktritt von Andrea Seelos als Leiterin der Ortsstelle schien die Existenz des Roten Kreuzes im Pillerseetal gefährdet. In letzter Sekunde sprang nun Herbert Fleckl in die Presche. Er ist nach der letztwöchigen Jahreshauptversammlung neuer Ortsstellenleiter.

Fieberbrunn | „Es war eine zache Sache, aber in allerletzter Sekunde hat sich doch noch ein Ausschuss gefunden“, so Andrea Seelos, die nach jahrelanger Tätigkeit als Ortsstellenleiterin nun ihre Funktion an den Nagel hängt. Ihre nicht einfache Nachfolge tritt ab sofort Herbert Fleckl an. Ihm zur Seite stehen Annemarie Schmid (Stellvertreterin), Alois Hofer (Kassier), Claudia Wörgötter (Schriftführerin), Annelies Höfer (Soziales) und Stefan Lippert (Schulungsbeauftragter).

Seit Jahren ist das Rote Kreuz Pillerseetal mit dem Rückgang von Freiwilligen konfrontiert. Auch die Umstellung auf das neue Rettungsgesetz hat nicht wirklich glückliche Gesichter in der Region hervorgebracht. Die scheidende Ortsstellenleiterin Seelos machte daraus nie einen Hehl und meldete sich unermüdlich auch bei höheren Instanzen zu Wort. „Ich habe gekämpft, aber nicht gegen jemanden, sondern immer für meine Leute.“

Mangelnde Kommunikation

Besonders bemängelte Seelos bei der Jahreshauptversammlung die Kommunikation innerhalb der Organisation und mit den Bürgern. So etwa sei im vergangenen Jahr ein Postwurf des Roten Kreuzes Pillerseetal, der der Bürgerinformation bezüglich des neuen Rettungsgesetzes dienen sollte, von der Bezirksstelle im Postamt in St. Johann abgefangen worden.

Dass die generelle Versorgungssituation im Pillerseetal nicht rosig aussieht, dieser Meinung ist auch  Sebastian Eder, Bürgermeister von Hochfilzen: „Es ist in allen Bereichen so, dass die Freiwilligkeit abnimmt, und es hat eine Verschlechterung der Versorgung der Region stattgefunden. Daraus muss man das Beste machen.“

„Ein System mit dem man Leben kann“

Um das Beste daraus zu machen wird in Zukunft auf ein sogenanntes „First Responder System“ zurückgegriffen, eine „minimale Notlösung“, so Andrea Seelos.  Die „First Responder“ sind Helfer vor Ort in den Gemeinden des Einzugsbereiches, die zu Hause alarmiert werden, wenn sie gegenüber dem Rettungsdienst einen Zeitvorsprung haben. Dadurch kann die Zeit ohne Hilfeleistung häufig stark verkürzt werden. Die First Responder-Rucksäcke wurden bei der Jahreshauptversammlung an die Ortsstelle Pillerseetal übergeben. Vor dem Einsatz der Geräte steht aber noch eine eingehende Schulung an. „Ein System mit dem man leben kann“, so Bürgermeister Eder.

Von den knapp 50 Mitgliedern des Roten Kreuzes sind etwa 25 noch aktiv im Rettungsdienst tätig. Damit sollen die Nachtdienste (17 bis 9 Uhr) sowie die Dienste an Sonn- und Feiertagen abgedeckt werden, an denen die Ortsstelle nicht hauptamtlich besetzt ist. Für Seelos ein Ding der Unmöglichkeit, auch wenn zweitweise einige Mitglieder bis zu vier Dienste pro Woche stemmen.

Insgesamt leisteten die Freiwilligen im vergangenen Jahr 13.398 Stunden ehrenamtliche Arbeit und legten dabei 28.606 Kilometer mit dem Auto zurück. Außer im Rettungsdienst waren die Rot Kreuzler auch in der Krisenintervention sowie im Gesundheits- und Sozialdienst (Tafel, Kleiderladen) vertreten.

Defibrillator für die Allgemeinheit

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung durften sich die Bürgermeister der Gemeinden auch über ein „lebensrettendes“ Geschenk freuen. Hochfilzen, St. Ulrich und St. Jakob bekamen je einen, Fieberbrunn zwei Defibrilatoren vom Roten Kreuz Pillerseetal. Diese werden im Gemeindegebiet angebracht und sollen im Notfall für die lebensrettenden Maßnahmen sorgen. M.Wechselberger

Bild: Bezirksstellenleiter Hans-Urs Krause (l.) und Geschäftsführer Herbert Haid (r.) übergaben Neo-Obmann Herbert Fleckl und Andrea Seelos die neuen First Responder-Rucksäcke. Foto: Wechselberger

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