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Kitzbüheler Anzeiger

Der Filmemacher von Nebenan

Aus Spaß an der Freude begann alles vor zehn Jahren als Werner Schön – selbst begeisterter Downhiller – mit Freunden eine erste Fotosession bestreitete, um schon 2003 die ersten filmischen Schritte zu wagen. Im Ehrenbachtrail am Hahnenkamm entstanden so die allerersten filmischen Motive: „Damit war auch schon meine Leidenschaft geboren und ich begann mir aus Büchern und Internet ein gewisses Fachwissen anzueignen,“ schildert der 27-jährige einen steinigen Weg hin zum „Alles-selber-Macher“.

Was jedoch niemand für möglich hielt, sollte schon 2005 mit dem Erstlingswerk „Friereida“ (aus dem englischen freiübersetzt) in Erfüllung gehen: Ein Film, der in der Szene voll einschlug, schließlich konnte der Jungfilmemacher sämtliche amtierende Staatsmeister der Mountainbikegilde für die Aufnahmen gewinnen und mit gelungenen Bildern das kritische Klientel überzeugen. Eine eigene Story in der österreichischen Fachzeitschrift Mountainbike-Revue stand am Ende der Mühen als Belohnung.

Kleines Budget und lange Drehtage

Mit einem Mini-Budget von 10.000 Euro startete der Filmemacher in sein Wagnis, durfte sich aber schon nach seinem Erstlingswerk über ein kleinen Gewinn freuen. Die Gründung der Independent Filmfirma WS-Film war die Folge und der nächste Film die logische Konsequenz: Diesmal wurden einige der besten Fahrer und Locations im gesamten Alpenraum zusammengetragen, woraus sich auch der Titel „RIDIN’ THE ALPS“ ergibt.

Promotion für KTM und Schwalbe

Auch wenn der Rückhalt durch Sponsoren wieder eher enttäuschend ausfiel, waren das gesamte Filmteam sowie auch die Rider höchst motiviert und mit Leib und Seele bei den Dreharbeiten dabei.
„So baute Andy Zehentner zwei Tage lang in den Wäldern von Saalbach-Hinterglemm an Kickern und Drops für sein Shooting. Der Berchtesgadener Flo Gottschlich zog sich beim Versuch ein selbstgebautes Gap zu springen einen Fersenbeinbruch zu und wurde so für acht Wochen außer Betrieb gesetzt. Der längste Drehtag sollte in Salzburgs Zentrum stattfinden, wo mit Street- und Trialrider Dominik Raab insgesamt 17 Stunden abgefilmt wurden,“ schildert Schön die Plackerei.

Der Erfolg gibt ihm Recht und zeigt wie Wille und Einsatzbereitschaft belohnt werden können. Für KTM drehte der Oberndorfer einen beeindruckenden Promotionfilm, der die Produktion der Mountainbikeserie des Vorzeigeunternehmens ausdrucksstark in Ton und Bild darstellt. Und für den Reifenhersteller Schwalbe wurde jüngst während des Radklassikers Paris – Roubaix ein Werbespot für den neuesten Rennreifen des Hauses abgedreht: „Ich kann zwar noch nicht ganz davon leben. Aber ein berufliches Schaffen ohne Film kann ich mir nicht mehr vorstellen!“
Christoph Hirnschall
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