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Kitzbüheler Anzeiger

Feuerwehren sollen geeint werden

Ein neues Löschfahrzeug wird angeschafft und an den Plänen für ein neues zentrales Zeughaus gearbeitet.

Fieberbrunn | Die Marktgemeinde Fieberbrunn besteht seit jeher aus drei Ortsteilen: Dorf, Rosenegg (ehemals Hütte) und Pfaffenschwendt. So wurde auch bisher das Feuerwehrwesen organisiert und ist daher auch dreigeteilt. Dies allerdings befehligt von nur einem Kommandanten mit praktisch drei Feuerwehreinheiten und drei Zeughäusern – ein Sonderfall in unserer Region.

Schon vor Jahrzehnten gab es „von oben“ recht forsche „Empfehlungen“, diesen Zustand zu ändern und zu einer Feuerwehr sowie einem zentralen Zeughaus zu verschmelzen. Doch die Fieberbrunner Florianijünger haben sich bisher erfolgreich dagegen gewehrt. Dies hatte auch einen besonderen Grund, denn der langgezogene Ort und die damals erschwerten Verkehrsverbindungen erforderten im Katastrophenfall ein rasches Eingreifen direkt vor Ort.

Im Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ wurde die Zentralisierung zum Thema gemacht. Vorher führte Kommandant Hannes Harasser souverän die Jahreshauptversammlung in allen Punkten durch.

Zwei Großbrände in der Region

Insgesamt 71 Einsätze verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Fieberbrunn im vergangenen Jahr, wobei 17 Brandeinsätzen 23 technische Einsätze gegenüber standen. Ungewöhnlich hoch dabei die 19 Fehlalarme, die sich in erster Linie im Flüchtlingsheim Bürglkopf, aber auch in dem einen oder anderen Hotel abspielten.

Zwei Großbrände im Nuaracher Ortsteil Flecken forderten alle Feuerwehren der Region: Zwei Bauerhäuser standen im Zeitraum von nur drei Monaten im Vollbrand.

Etwas außergewöhnlich auch ein Einsatz in der Fieberbrunner Dorfstraße: Eine giftige Vogelspinne musste eingefangen werden, die nun bei einem Feuerwehrkameraden mit entsprechendem Terrarium Unterschlupf fand und sich noch immer bester Gesundheit erfreut.

Wieder eine große Jugendgruppe

Erfreuliches kommt aus dem Bereich des Nachwuchses. Betreuer Matthias Payr stellte ein junges Team aus insgesamt 14 Jugendlichen zusammen; drei davon sind Mädchen. Sie konnten sich anlässlich der Jahreshauptversammlung einzeln persönlich vorstellen und ergänzten dies mit dem Zusatz, aus welcher Feuerwehr sie kommen. Dies nicht unbedingt zum Gaudium des Bezirksfeuerwehrinspektors Hubert Ritter, der dies relativ scharf kritisierte.

Die Jahreshauptversammlung war auch der würdige Rahmen für Ehrungen: Kommandant Hannes Harasser wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft, Toni Moßhammer für 40 Jahre und Simon Prosser für 50 Jahre Mitgliedschaft bei der FFW Fieberbrunn geehrt.

Forderung nach Zentralisierung

Recht forsch forderte Bezirksfeuerwehrinspektor Hubert Ritter in seinem Referat eine Zentralisierung und damit auch Verschmelzung der drei Fieberbrunner Feuerwehreinheiten Dorf, Rosenegg und Pfaffenschwendt. Er ortet in der traditionellen Dreiteilung Probleme im Einsatz, eine fehlende Zusammenarbeit und zu wenig Unterstützung für den Kommandanten: „Eine gemeinsame schlagkräftige Feuerwehr muss auch in den Köpfen Platz greifen!“

Dass dies nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, war der Tenor der meisten Kameraden. Dazu Kommandant Hannes Harasser und sein Vorgänger Josef Foidl unisono: „Die Einheit Pfaffenschwendt wird sicher weiterhin aus geografischen Gründen separat bleiben, eine Zusammenlegung Dorf und Rosenegg wäre eventuell vorstellbar, jedoch nur auf der Basis eines neuen zentralen Zeughauses!“ An den Plänen dafür wird bereits gearbeitet. Vorerst wird im nächsten Monat ein neues Löschfahrzeug angeschafft, das voraussichtlich am 4. Juni 2016 feierlich gesegnet wird. ersi

Bild: Ehrung mit (v.l.) Bürgermeister Walter Astner, Simon Prosser, Bez.-Feuerwehrinspektor Hubert Ritter, Toni Moßhammer, Abschnittskommandant Martin Mitterer und Kommandant Hannes Harasser. Foto: ersi

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