
Feuerwehreinsatz nach Reinigungsarbeiten
Am Dienstag kam es aufgrund eines Gasaustritts in Kitzbühel zu einem gefährlichen Einsatz. Kurz vor 10:00 Uhr wurde die Feuerwehr Kitzbühel alarmiert, nachdem der CO-Warner eines Rettungssanitäters beim Eintreffen am Einsatzort angeschlagen hatte.
Die Ursache des Vorfalls war die Nutzung benzinbetriebener Hochdruckreiniger bei Reinigungsarbeiten in einer Tiefgarage. Diese erzeugten hohe Mengen an Kohlenmonoxid (CO), einem farb- und geruchlosen, aber hochgiftigen Gas. Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr unter dem Kommando von Andreas Reisch wurden in der Nähe der Tiefgarageneinfahrt stark erhöhte CO-Werte gemessen.
Da zunächst unklar war, ob sich noch Personen in der Garage aufhielten, begab sich ein Atemschutztrupp umgehend auf Personensuche. Dabei wurden keine weiteren Personen entdeckt – allerdings wurden während der Erkundung CO-Konzentrationen von bis zu 1.300 ppm gemessen. Zum Vergleich: Der maximal zulässige Arbeitsplatzgrenzwert liegt bei nur 30 ppm. Aufgrund dieser extremen Werte wurden umgehend weitere Kräfte nachalarmiert, darunter auch die Feuerwehr St. Johann mit einem Großlüfter.
Zeitgleich wurde der gesamte Gebäudekomplex evakuiert, da auch in den angrenzenden Treppenhäusern hohe CO-Konzentrationen festgestellt wurden. Von den insgesamt 56 gemeldeten Bewohnern befanden sich 12 Personen zum Zeitpunkt des Einsatzes im Gebäude. Eine Bewohnerin klagte über Kopfschmerzen und Übelkeit – ein typisches Symptom einer CO-Vergiftung – und wurde sofort dem Rettungsdienst übergeben.
Drei Personen – zwei Arbeiter sowie die betroffene Bewohnerin – wurden vom Roten Kreuz erstversorgt und anschließend unter notärztlicher Begleitung ins Krankenhaus gebracht. Zwei von ihnen wurden zur weiteren Behandlung in eine Spezialklinik mit Druckkammer überstellt.
Der gesamte Einsatz dauerte rund zwei Stunden. Im Einsatz standen 35 Kräfte der Feuerwehr Kitzbühel, die Feuerwehr St. Johann in Tirol unterstützte mit fünf Einsatzkräften, einem Fahrzeug und einem Lüfteranhänger. Die Gemeindeeinsatzleitung übernahm die Koordination vor Ort sowie die Abfrage des Melderegisters.
Nach umfassender Belüftung und wiederholten Messungen konnte die Einsatzstelle schließlich an die Polizei übergeben werden.
