Fehlalarme nerven Florianijünger
Als erste Feuerwehr im Bezirk zog die St. Johanner Bilanz über das abgelaufene Jahr. Zahlreiche technische Einsätze, aber auch Brandeinsätze prägten das abgelaufene Jahr – Kritik gab es einmal mehr wegen der vielen Fehlalarme. Von 60 Alarmierungen entpuppten sich 41 als falscher Alarm.
St. Johann | Es ist eine gute alte Tradition, dass die St. Johanner Feuerwehr bereits im Dezember den Auftakt für die FF-Jahreshauptversammlungen im Bezirk macht. Doch nicht nur die Einsatzbilanz stand im Zentrum der Sitzung vergangenen Freitagabend, sondern vor allem auch einige Ehrungen verdienter Florianijünger. Mit einem Mannschaftsstand von 117 Männern (davon 24 Reservisten) gilt die Feuerwehr St. Johann als eine der stärksten in der gesamten Region.
Von den rund 110 Einsätzen stach einer im abgelaufenen Jahr besonders hervor, wie Feuerwehrkommandant Ernst Stöckl berichtete. Im Juli 2014 wurde der Neuhausbauer im Ortsteil Niederhofen ein Raub der Flammen. Der Brand war im Wirtschaftsgebäude ausgebrochen und griff auch auf das Wohnhaus über. Für die Feuerwehren standen nicht nur die Löscharbeiten des Gebäudes im Vordergrund, sondern vor allem auch der Schutz der Nachbarobjekte. „Bei der benachbarten Tankstelle begannen schon die Zapfsäulen zu schmelzen“, so Stöckl, „es war bei diesem Brand so extrem heiß. Das habe ich in meiner ganzen Karriere bei der Feuerwehr noch nie erlebt.“
Auch einige Einsätze bei Autounfällen forderten die Männer. Eines ärgert aber nicht nur Ernst Stöckl ganz besonders – von 60 Brandalarmierungen entpuppten sich 41 als Fehlalarme. In öffentlichen Gebäuden, aber auch bei privaten Firmen schlugen die Brandmelder an. „Es ist einfach ärgerlich, wenn wir immer wieder wegen solcher Alarme mitten in der Nacht aus dem Betten geholt werden“, so Stöckl. Einmal riss ihm dann auch die Hutschnur – ein unangenehmes Gespräch mit der Landesleitstelle war die Folge. Doch nicht nur die St. Johanner ärgern sich darüber. Auch Bezirks-Feuerwehrinspektor Hubert Ritter verliert langsam die Geduld: „Das ist ein unhaltbarer Zustand Wir intervenieren in dieser Sache auch ständig bei der Leitstelle.“
60 Jahre bei der Feuerwehr
Wie immer standen natürlich auch Ehrungen auf der Tagesordnung: Drei Männer, Marcel Ambrusch, Sascha Eisenmann und Sandro Owexer, wurden angelobt, Philip Schenk und Andre Fuchs sind neu mit dabei. Für 25 Jahre bei der Feuerwehr wurden Andreas Müller, Günther Zöschg sowie Franz Schwenter geehrt, vor den Vorhang geholt wurde auch Waldi Kexel, der bereits seit 60 Jahren dabei ist und sich auch noch als Reservist für die Jugend engagiert.
Ein besonderes Dankeschön gab es für Josef „Sepp“ Feiersinger – 30 Jahre lang war er Atemschutzbeauftragter, davon auch lange Jahre im gesamten Bezirk. Von seinen Kameraden gab es dafür ein ganz besonderes Geschenk: Atemschutzflaschen samt Maske aus dem Jahr 1961. „Das war damals das Modernste, was es auf dem Markt gab“, strahlte Feiersinger angesichts dieses Dankes über das ganze Gesicht. M. Klausner
Bild: Michael Schenk (l.) und Georg Weihs (r.) statten Josef Feiersinger für sein Engagement mit einer ganz besonderen Ausrüstung aus. Foto: Klausner