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Gewalt gegen Frauen_11_2025_stock.adobe.com

Fast 50 Kontakte in der Woche

Hilfe in schwierigen Lebenssituationen gibt es im Mädchen- und Frauenberatungszentrum Bezirk Kitzbühel. Im abgelaufenen Jahr wurden 2.414 Kontakte verzeichnet. Obfrau Renate Magerle kämpft weiter um die Unterstützung der Gemeinden – und freut sich über positive Beispiele.

Wohin, wenn man nicht mehr weiter weiß oder wenn man einen Rat und Unterstützung braucht? Das Mädchen- und Frauenberatungszentrum Bezirk Kitzbühel (MFB)ist seit seiner Eröffnung vor inzwischen 15 Jahren die professionelle Anlaufstelle für Frauen in schwierigen und herausfordernden Lebenslagen. Bis zum Herbst des Vorjahres war das Zentrum im Musikheim untergebracht, seit November sind die Beraterinnen in der Poststraße 5 mitten im Zentrum für Frauen da – Hilfe gibt es anonym und kostenlos.

Auch wenn die Beratungsstelle jetzt mitten im Zentrum untergebracht ist, ist die Anonymität absolut gewährleistet. „Das ist etwas, das uns sicher unterscheidet – wir bieten spezifische Frauenberatung, die absolut anonym ist“, betont die ehrenamtliche Obfrau Renate Magerle. Sie ist überzeugt, dass sich Frauen oft scheuen in den Sozialreferaten der Gemeinden um Hilfe zu bitten, da die Personalien angegeben werden müssen. Im ungünstigsten Fall wird das auch noch im Gemeinderat diskutiert. „Wir hingegen können diskret helfen“, so Magerle, die seit Jahren um die finanzielle Unterstützung der Gemeinden kämpft. Das MFB ist die einzige Anlaufstelle im Bezirk, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lebenssituation von Frauen zu verbessern und sich nach wie vor überwiegend durch Spenden finanziert.

„Würde jede Gemeinde im Bezirk Kitzbühel das Mädchen- und Frauenberatungszentrum mit einem Euro pro Einwohner und Jahr unterstützen, wäre der laufende Betrieb beinahe ausfinanziert“, weiß Renate Magerle, die seit Jahren um die Unterstützung der Gemeinde kämpft.
Alleine im Vorjahr verzeichnet das MFB 2.414 Kontakte – das sind rund 47 Kontakte in der Woche. Tendenz steigend, so die Obfrau. Die Notwohnungen seien ständig ausgebucht – der Bedarf also mehr als gegeben.

Dass das MFB einen wertvollen Beitrag im Bezirk leistet ist in vielen Gemeindestuben inzwischen angekommen. „Es gibt Nachbargemeinden wie Kirchdorf oder Oberndorf, die uns wie St. Johann mit dem notwendigen ein Euro pro Einwohner im Jahr unterstützen“, erklärt Magerle. Auch Reith und Aurach gehören dazu. Aus anderen Gemeinden hingegen fließt nur die Hälfte der notwendigen Summe und aus manchen Amtsstuben kommt der Zuschuss überhaupt nur tröpfchenweise. Magerle würde sich daher ein Umdenken auch in den anderen Gemeindestuben im Bezirk wünschen und lässt nicht locker – sie sucht regelmäßig das Gespräch mit den Bürgermeistern und leistet bei den Männern Überzeugungsarbeit. Damit auch in Zukunft Frauen in Not – oft Opfer von psychischer und physischer Gewalt – geholfen werden kann.

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