Die Euro hat uns fest im Griff
Die Fußball-Europameisterschaft hat alle fest im Griff. Aber so im Griff, dass man als Nicht-Fan praktisch keine Chance hat, der Euro zu entrinnen.
Gemeinsames (geselliges) Zusammensein im Kreise von Gleichgesinnten vor dem Patschenkino im Lokal oder im Freundeskreis? Das war gestern. Heute wird man permanent und überall mit den TV-Übertragungen aus Fußballstadien überschwemmt.
Unterhaltung im Kaffeehaus, Restaurant oder Pub? Ist praktisch nicht mehr möglich. Der Flatscreen lenkt alle Aufmerksamkeiten auf sich.
Nicht einmal mehr im Zug kann man sich entspannen. Das Zugbegleitteam der ÖBB informiert die Kunden regelmäßig über die Halbzeit- und Endstände der EM-Spiele.
Was tut also einer, der sich für Fußball nicht im geringsten interessiert? Er schmökert in all jenen Büchern, die er schon längst einmal lesen wollte. Und ist der allgemeinen Fußball-Hysterie fast dankbar dafür.
Alexandra Fusser