EU-Millionen für die Region
Die aktuelle Leader Periode ist auf der Zielgeraden. Für die Region Pillerseetal-Leogang heißt es daher nicht nur Bilanz zu ziehen, sondern sich auch auf die nächsten sieben Jahre vorzubereiten – eine erneute Kandidatur als Leader-Region ist fix.
Kitzbühel, Pillerseetal | Die letzten Monate der aktuellen Periode der „Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“ (Leader), eines Förderprogramms der EU für den ländlichen Raum, laufen. Für die Region Pillerseetal-Leogang eine äußerst erfolgreiche Periode: Vom Obstpresszentrum über den Skulpturenradweg bis hin zur Energieoffensive setzte das Regionalmanagement in den letzten sechs Jahren insgesamt 76 Projekte um – zwölf davon im letzten Jahr.
Fördersumme von 4,5 Millionen Euro
Dass die EU Gefallen an den Ideen der Region hat, bestätigte sich spätestens durch die bei der Mitgliederversammlung präsentierten Zahlen: Einem Projektvolumen von insgesamt gut 9,6 Millionen Euro stehen Förderungen in einer Höhe von knapp 4,5 Millionen Euro gegenüber. Auch die Statistik spricht für die Region. Sowohl bei der Projekt- als auch bei der Fördersumme und der Anzahl der Projekte pro 1.000 Einwohner liegt das Regionalmanagement Pillerseetal-Leogang weit über dem österreichischen Durchschnitt.
„Allein von den Zahlen her spielen wir in einer sehr guten Liga,“ so Stefan Niedermoser, Geschäftsführer des Regionalmanagement. Niedermoser warnt aber davor, sich nur auf Zahlen zu beschränken. „Regionalentwicklung ist auch Plattformtätigkeit, Strategieentwicklung, Dienstleistungen und Öffentlichkeitsarbeit.“
Eder bleibt Obmann
In diese Richtung will die Regionalentwicklung auch in den kommenden Jahren arbeiten – unter gleicher Führungsriege. Bei den Neuwahlen im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Sebastian Eder, Bürgermeister von Hochfilzen, als Obmann bestätigt. Ihm zur Seite steht Kornel Grundner, Vizebürgermeister von Leogang.
Auch die Bewerbung für die nächste Leader-Periode ist beschlossene Sache, mit einer endgültigen Entscheidung wird 2015 gerechnet. Bedenken, wie bis dahin die finanziellen Aufwendungen rund um das Management getragen werden, kann Andrea Fink vom Land Tirol ausräumen: „Damit bis dahin niemand in der Luft hängen bleibt, wird es eine Zwischenfinanzierung geben.“ Sicher ist auch, dass das Land Tirol von den Leader-Regionen in Zukunft mehr Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und planvolles Arbeiten erwartet.
„Bereits im Vorfeld der Periode müssen sich die Regionen auf bestimmte Gebiete und Themen fokussieren und Pläne machen. Was dort nicht drinnen steht, ist nur schwer umzusetzen,“ so Fink. Bis dahin steht in diesem Jahr aber noch eine Energieoffensive ganz oben auf der Agenda. In diesem Rahmen bietet das Regionalmanagement neben Energieberatungen, Grundstücksanalysen und Thementagen auch die Verleihung von Stromkostenmessgeräten, Photovoltaik-Testanlagen oder Engerie Camps an.
Der Leaderverein
Die Leader-Region Pillerseetal-Leogang besteht aus sechs Gemeinden (Fieberbrunn, Leogang, Hochfilzen, St. Jakob, St. Ulrich und Waidring) und dem TVB Pillerseetal und liegt bundesländerübergreifend in Tirol und Salzburg. Leader als Förderprogramm der EU und setzt sich für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes ein. Die LAG (Leader Aktionsgruppe) Pillerseetal wurde 1996 gegründet. Michaela Wechselberger
Bild: Die Mitglieder des Leader-Vereines Regionalentwicklung Pillerseetal-Leogang Leo Niedermoser (BM St. Jakob), Gerhard Hochfilzer (BM Waidring), Helga Hammerschmid-Rathgeb (BM Leogang), Sebastian Eder (BM Hochfilzen), Bettina Geisl (TVB Pillerseetal), Herbert Grander (BM Fieberbrunn) und Brigitte Lackner (BM St. Ulrich) mit GF Stefan Niedermoser (v.l.)Foto: Wechselberger