
Erster WM-Sieg seit fast 40 Jahren
Sonntagnacht kürte sich Schottland im Finalspiel gegen die Schweiz zum neuen Curling-Weltmeister bei den Herren. Insgesamt waren 13 Teams in Kanada, dem Heimatland des Curlings, mit dabei und matchten sich in spannenden Duellen um den Titel und wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation. Zum ersten Mal seit 23 Jahren mischten auch Österreichs Curler im großen Konzert der besten Nationen der Welt mit.
Das junge Team setzte sich dabei komplett aus Athleten des Kitzbüheler Curling Clubs zusammen. Für Skip Mathias Genner, Jonas Backofen, Martin Reichel, Florian Mavec und Matthäus Hofer war die WM ein besonderes Highlight. Zu den Höhepunkten zählte mit Sicherheit das Duell gegen Gastgeber Kanada, aber auch der 11:4-Sieg gegen Südkorea – der erste Sieg der Österreicher bei einer WM seit 40 Jahren. „Es war großartig und hat viel Spaß gemacht, aber es war auch hart, die ganze Woche gegen starke Teams zu spielen“, fasst Mathias Genner die Erlebnisse zusammen und ergänzt: „Wir haben uns darauf konzentriert, unsere Fähigkeiten auszuspielen. Wir haben versucht, die Spiele so eng wie möglich zu gestalten und vielleicht das eine oder andere Duell zu gewinnen. Der eine WM-Sieg war für uns sehr wichtig, dadurch haben wir den 12. Platz bei der WM erreicht und ausreichend Punkte geholt, um bei der Olympia-Qualifikation im Dezember in Kelowna (Kanada) um die zwei noch offenen Plätze spielen zu können.“
„Es war großartig und hat viel Spaß gemacht, aber es war auch hart, die ganze Woche gegen starke Teams zu spielen.“
Skip Mathias Genner
Wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation
Die Erfahrungen, die er gemeinsam mit seinen Teamkollegen bei der WM in Kanada und schon während der intensiven Vorbereitung bei zahlreichen internationalen Turnieren sammeln konnte, sind für alle enorm wertvoll. „Ich denke, es ist für den Curlingsport in Österreich ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir waren lange bei keiner WM und seit 1983 gab es keinen Sieg bei einer Herren-WM mehr. Es ist auf jeden Fall wichtig und hoffentlich können wir etwas daraus machen.“

Atmosphäre in Kanada war „magisch“
Auch Genners Eltern waren live in Kanada mit dabei und von der Atmosphäre beeindruckt: „Wir hätten es nicht geglaubt, wenn wir es nicht selbst erlebt hätten. Eine Curling-WM in Kanada vor tausenden jubelnden Zuschauern – das war einfach magisch. Begeisternd war auch die Offenheit und die Freude aller, Österreich wieder bei einer WM dabei zu haben.“
Nach der WM ist vor Olympia und deshalb ist der Blick des Teams bereits nach vorne gerichtet: „Wir werden jetzt versuchen, so viel wie möglich zu trainieren. Es ist oft schwierig, weil wir alle Vollzeit arbeiten oder studieren. Aber wir müssen das Beste aus unseren Möglichkeiten machen und ich denke, das machen wir ganz gut“, ist Mathias Genner zuversichtlich.