Erschließung Bichlach steuert auf Finale zu
Reith | Die benötigten Flächenwidmungen für ein Personalhaus sowie Wohnungen für Einheimische wurden bereits beschlossen und sind auch beim Land Tirol „so gut, wie durch“, wie Bürgermeister Stefan Jöchl in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend berichtete.
Wie in das neue Siedlungsgebiet nun aber zugefahren werden soll - das lassen sich die Gemeinderäte nach wie vor offen. Zwar stand auf der Tagesordnung unter Punkt Acht: „Beratung und Beschlussfassung Bichlacherschließungsvarianten“ - Beschluss gab es aber am Dienstag zu bereits fortgeschrittener Stunde keinen. Im Gespräch sind demnach immer noch die „Nordvariante“ (Zufahrt beim Feuerwehrhaus vorbei) oder die „Südvariante“ (Zufahrt bei der Brücke über die Ache). Auch eine Kombination wäre möglich.
Bürgermeister Jöchl informierte, dass das Verkehrsgutachten der Firma BRV fertig ist. „Es wurden alle Varianten genau durchleuchtet. Es gibt für beide Varianten Für und Wider“, so Jöchl.
Das Gutachten zeigt das jetzige Verkehrsaufkommen sowie eine Einschätzung für die Zukunft auf. Sicherheitsvorkehrungen, wie ein Kreisverkehr, Einbahnregelungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fußgängerübergänge wurden unter die Lupe genommen und ausgewertet. Empfehlungen wurden abgegeben.
Auch die Grobkosten wurden geschätzt. Bei der Süderschließung wurden die Baukosten mit 966.000 Euro geschätzt. Dazu kämen Grundstücksablösen von 171.000 Euro sowie Kosten für Verkabelung von 65.000 Euro.
Die Nordvariante würde mit geschätzten 1.014.000 Euro zu Buche schlagen. Dazu kämen Grundstücksablösen von 30.000 Euro. Die Nordvariante wäre somit die „preisgünstigere“ Lösung.
Rückblick: Als die Idee der Norderschließung konkret wurde, gab es heftige Proteste in Reith. 300 Unterschriften wurden gesammelt, die sich gegen das Projekt aussprachen. Im April zierten Transparente die an die geplante Straßenverbindung angrenzende Wohnblöcke. Im Gemeinderat fällte man den Grundsatzbeschluss noch einmal beide Varianten zu durchleuchten.
„Wenn es nach mir geht, dann soll die Studie noch Ende Oktober oder spätestens im November den Bürgern präsentiert und alle Fragen beantwortet werden“, erklärte der Bürgermeister, „dann können wir einen endgültigen Beschluss fassen.“
Die Gemeindeführung sucht nun mit den Gutachtern von BRV nach einem gemeinsamen Termin für eine Informationsveranstaltung.