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Kitzbüheler Anzeiger

Ergotherapie hautnah in Afrika

Körperlich behinderte Schulkinder in Uganda  betreute die angehende Ergotherapeutin Miriam Steiner aus Hochfilzen im Rahmen ihres Praktikums.

Zigoti, Hochfilzen | Kinder mit halbseitigen Lähmungen, mit krankheitsbedingten und vererbten Schädigungen sowie anderen körperlichen Gebrechen erwarteten die Studentin aus Tirol in Uganda. Einsatzort war die Christoph Betterman School in Zigoti, einem von der Hauptstadt Kampala rund 80 Kilometer entfernten Ort. Mit ihrem Praktikum im Rahmen der Tiroler Initiative „Kindern eine Chance“ leistete die  gebürtige Hochfilzenerin und Ergotherapeutin in Ausbildung nicht nur Freiwilligenarbeit, sondern sie erfüllte sich auch einen Lebenswunsch. „Ich wollte für das Praktikum gerne ins Ausland, bevorzugt nach Afrika“, erzählt sie im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger. 
In der Christoph Betterman School wurden körperlich beeinträchtigte Kinder auf die „normale“ Schule vorbereitet. Miriams Aufgabengebiet war dabei vielseitig.

Schienen angepasst, Stehbretter gebaut
Ein Anliegen war ihr, dass Rollstühle wieder repariert und den Kindern geeignete Schienen angepasst werden. „Manche Schienen waren schon zu klein oder auch einfach abgetragen“, erläutert die Studentin. Gemeinsam mit dem Ergotherapeuten und zwei Physiotherapeuten hat sie Negativ-Gipse angefertigt und neue Schienen für die Kinder bestellt.

Die Zubereitung der Jause mit den Schulkindern gehörte zu ihren Aufgaben und auch in der Tischlerei konnte sie erfolgreich Hand anlegen. Dabei kam ihr ihre  HTL-Ausbildung – Miriam hat bereits als Tiefbauingenieurin in St. Johann gearbeitet – zugute. Gemeinsam mit dem Tischler konstruierte sie den Prototyp eines Standing Frame (Stehbrett) aus Holz, das jene aus Metall ersetzen soll. 
Miriam Steiner lebte drei Monate in Zigoti. Während ihres Aufenthaltes hat sie sich dort mit den vorherrschenden Bedingungen gut zurecht gefunden und auch rasch Kontakt zur Bevölkerung hergestellt. Berührungsängste oder gar einen Kulturschock habe sie nicht gehabt, erzählt Miriam.

Schmerztoleranz war eine Herausforderung
Dennoch existieren freilich  kulturelle Unterschiede, die für die Tirolerin stets eine große Herausforderung bedeuteten, etwa in der Schmerztoleranz. „In Afrika ist Heilung immer mit Schmerzen verbunden“, erläutert sie. Ihr Praktikum in Uganda würde sie jederzeit wiederholen. „Ich bin dankbar für diese Möglichkeit und ich bin mit dieser Aufgabe sicherlich gewachsen.“

Der Initiative „Kindern eine Chance“ sind Freiwillige, besonders Handwerker, übrigens gerne willkommen. Das Quartier wird den Helfern von der Organisation zur Verfügung gestellt. Lediglich für die Flugkosten muss jeder selbst aufkommen. Infos: www.kinderneinechance.at
Alexandra Fusser

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