04. August 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Entsorgung belastet Budget
In den Sechzigerjahren war jeden Freitagnachmittag in der an der Großache gelegenen, so genannten Auwirtslacke Mülltag: „Die Kössener haben damals ihren gesamten Haus- und Sperrmüll dort entsorgt, weil es noch keine öffentliche Müllabfuhr gab“, begründet Dorfchef Stefan Mühlberger. „Das war damals eine ganz normale und legale Angelegenheit.“
Jahre später wurden Bauschutt und Aushubmaterial über die mehrere 1.000 Quadratmeter große Mülldeponie geleert, heute wuchert dort das Gras. „Rein optisch gibt es keine Anzeichen mehr für eine ehemalige Müllgrube“, bestätigt auch der Bürgermeister.
Altstoffe als ungefährlich bewertet
Ökologisch sei die Deponie nicht bedenklich, betont er. „Es lagern keine Gefahrenstoffe dort. Das haben mehrere Untersuchungen im Laufe der vergangenen Jahre ergeben.“
Mit der dringend notwendigen Fortsetzung der Großachenregulierung erhält die vom Hochwasser geplagte Kaiserwinklgemeinde jetzt allerdings die einmalige Chance, diese ökologische Altlast endlich loszuwerden: Denn die zwischen der Staffen- und Landbrücke gelegene Auwirtslacke wird als Retensionsbecken benötigt. Neue statistische Berechnungen nach dem Jahrhundert-Hochwasser von 2002 haben ergeben, dass die Großache aufgeweitet werden muss.
Für die Gemeinde bedeuten die Verbesserungen am Hochwasserschutz deshalb gleichzeitig die Entsorgung der alten Mülldeponie. Der Abfall muss ausgehoben, aussortiert und neu deponiert werden. „Die Kosten dafür werden explodieren“, vermutet Mühlberger.
Finanzielle Unterstützung vom Land kann sich Kössen dafür allerdings nicht erwarten: Der Altlastensanierungsfonds verweigert seine Mithilfe.
Keine Finanzspritze für die Entsorgungkosten
„Einerseits, weil die Gemeinde der Verursacher für die Mülldeponie ist. Andererseits, weil keine drohende Verseuchung vorliegt“, hält der Dorfchef fest. Im Gemeindehaushalt sind die Entsorgungskosten auch noch nicht budgetiert. Mühlberger: „Sie stehen noch lange nicht fest.“
Frühestens in zwei Jahren kann aufgrund der Schwierigkeiten mit den Arbeiten an der Großachenregulierung begonnen werden. Das Projekt ist umfangreich: Es werden nicht nur Retensionsbecken geschaffen, sondern auch zwei neue Brücken gebaut.
Zwei neue Brücken sind in Planung
Sowohl die Durchflusshöhe, als auch die Durchflussbreite bei der Hüttwirts- und Landbrücke müssen neu geregelt werden. Was wiederum bedeutet, dass Brücken ohne Stützen entstehen werden. Insgesamt wird die Großachenregulierung mehrere Millionen an Bundes- und Landesgeldern verschlingen.
Die Bauarbeiten sind dringend notwendig: 2002 wurde das Dorf zum letzten Mal überflutet, 2005 kam es mit einem blauen Auge davon. Spürbare Verbesserungen werden auch die aktuellen Verbauungen der Großache in St. Johann und Kirchdorf nicht mit sich bringen, weiß Mühlberger. „Das Hochwassers wird Kössen im Fall des Falles einfach später erreichen.“ Alexandra Fusser
Jahre später wurden Bauschutt und Aushubmaterial über die mehrere 1.000 Quadratmeter große Mülldeponie geleert, heute wuchert dort das Gras. „Rein optisch gibt es keine Anzeichen mehr für eine ehemalige Müllgrube“, bestätigt auch der Bürgermeister.
Altstoffe als ungefährlich bewertet
Ökologisch sei die Deponie nicht bedenklich, betont er. „Es lagern keine Gefahrenstoffe dort. Das haben mehrere Untersuchungen im Laufe der vergangenen Jahre ergeben.“
Mit der dringend notwendigen Fortsetzung der Großachenregulierung erhält die vom Hochwasser geplagte Kaiserwinklgemeinde jetzt allerdings die einmalige Chance, diese ökologische Altlast endlich loszuwerden: Denn die zwischen der Staffen- und Landbrücke gelegene Auwirtslacke wird als Retensionsbecken benötigt. Neue statistische Berechnungen nach dem Jahrhundert-Hochwasser von 2002 haben ergeben, dass die Großache aufgeweitet werden muss.
Für die Gemeinde bedeuten die Verbesserungen am Hochwasserschutz deshalb gleichzeitig die Entsorgung der alten Mülldeponie. Der Abfall muss ausgehoben, aussortiert und neu deponiert werden. „Die Kosten dafür werden explodieren“, vermutet Mühlberger.
Finanzielle Unterstützung vom Land kann sich Kössen dafür allerdings nicht erwarten: Der Altlastensanierungsfonds verweigert seine Mithilfe.
Keine Finanzspritze für die Entsorgungkosten
„Einerseits, weil die Gemeinde der Verursacher für die Mülldeponie ist. Andererseits, weil keine drohende Verseuchung vorliegt“, hält der Dorfchef fest. Im Gemeindehaushalt sind die Entsorgungskosten auch noch nicht budgetiert. Mühlberger: „Sie stehen noch lange nicht fest.“
Frühestens in zwei Jahren kann aufgrund der Schwierigkeiten mit den Arbeiten an der Großachenregulierung begonnen werden. Das Projekt ist umfangreich: Es werden nicht nur Retensionsbecken geschaffen, sondern auch zwei neue Brücken gebaut.
Zwei neue Brücken sind in Planung
Sowohl die Durchflusshöhe, als auch die Durchflussbreite bei der Hüttwirts- und Landbrücke müssen neu geregelt werden. Was wiederum bedeutet, dass Brücken ohne Stützen entstehen werden. Insgesamt wird die Großachenregulierung mehrere Millionen an Bundes- und Landesgeldern verschlingen.
Die Bauarbeiten sind dringend notwendig: 2002 wurde das Dorf zum letzten Mal überflutet, 2005 kam es mit einem blauen Auge davon. Spürbare Verbesserungen werden auch die aktuellen Verbauungen der Großache in St. Johann und Kirchdorf nicht mit sich bringen, weiß Mühlberger. „Das Hochwassers wird Kössen im Fall des Falles einfach später erreichen.“ Alexandra Fusser