Entfernungspflicht für Hundekot
Kitzbühel | Hundekot auf den Spazierwegen und in den Feldern erzürnt große Teile der Bevölkerung. Deshalb sagen Kitzbühel, Reith, Aurach und Kirchberg den Hundstrümmerln gemeinsam den Kampf an.
Die Eltern fürchten um die Gesundheit ihrer Kinder, die Bauern um jene ihrer Kühe: Von Aurach über Kitzbühel und Reith bis Kirchberg will man in den Gemeinden eine gemeinsame Lösung gegen das öffentliche Ärgernis Hundstrümmerl finden. Die Hundekotverordnung, die in den vier Gemeinden so rasch wie möglich erlassen werden soll, bezeichnet Hermann Huber, Ausschussobmann für Landwirtschaft und Umwelt im Kitzbüheler Gemeinderat, als „ersten Etappensieg“. „Wir wollen den Gassi-Tourismus nicht fördern, sondern verhindern. Aufgrund des zusammenhängenden Wander- und Spazierwegenetzes kann eine derartige Verordnung deshalb nur gemeindeübergreifend wirksam sein. Ansonsten droht die Verlagerung der Gassi-Straßen von einem Ort in den anderen“, sind sich die Gemeindechefs einig.
Der Trend zum Haustier Hund ist seit geraumer Zeit sprunghaft angestiegen. Allein in Kitzbühel hat sich die Zahl der registrierten Vierbeiner seit den Siebzigerjahren verdreifacht. Nicht zu vergessen sind die Hunde der Zweitwohnsitzler, die zusätzlich einen großen Anteil ausmachen, halten die Bürgermeister fest.
Anzahl der Hunde hat sich verdreifacht
Wer die Hinterlassenschaften seines Tieres künftig nicht beseitigt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und läuft Gefahr, Organstrafmandate bzw. Bußgelder zahlen zu müssen. Der Höchstsatz beträgt immerhin 1.820 Euro.
Doch vorerst setzten die Gemeindechefs auf Aufklärung: „Wenn ein Hundehalter die Hinterlassenschaft seines Vierbeiners nicht wegputzt und dabei ein schlechtes Gewissen hat, dann fängt die Verordnung zu greifen an.“
Schon in Kürze wird die Zahl der so genannten Gassi-Automaten oder Sackerlspender aufgerüstet. Im Herbst will man eine erste Bilanz ziehen und über die weitere, rigorosere Vorgangsweise beraten. Dann sollen auch die Sanktionierungen bei Missachtung der Verordnung zur Diskussion stehen. „Es wird Gespräche mit der Polizei und der Bergwacht geben“, schildern die Bürgermeister
Leinenzwang steht zur Diskussion
Der Leinenzwang wird in wenigen Monaten ebenfalls ein Thema sein und in letzter Konsequenz nur dann eingeführt werden, falls die Hundehalter die Hundekot-Entfernungspflicht ignorieren. Alexandra Fusser
Bild: Die Gassi-Automaten werden aufgerüstet. Bernd Brandstätter (Kitzbühel Tourismus), Josef Heim (Bezirkslandwirtschaftskammer), GR Hermann Huber (Kitzbühel), BM Andreas Koidl (Aurach), BM Stefan Jöchl (Reith) und BM Helmut Berger (Kirchberg) hoffen auf Nutzung der Hundehalter. Foto: Fusser