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Kitzbüheler Anzeiger

Viel Engagement notwendig

Der Seminarraum in Gasthof Mauth reichte kaum aus, um all Jene aufzunehmen, die sich zur Gründungsversammlung des künftigen Vereins eingefunden hatten. Darunter auch Gemeinderäte, Kulturreferentin Renate Kammerlander, der Leiter des Arbeitskreis Literatur, oder die Vertreter anderer Büchereien. Es gab viel Zustimmung und Begeisterung für das Projekt, bei der Diskussion mit bereits erfahrenen Fachleuten wurde aber auch klar, dass viel Arbeit vor den Literaturfreunden liegt.

Zwei Säulen

Zwei Zielen hat sich der Verein verschrieben: “Wir wollen einerseits schnellstmöglich eine öffentliche Bibliothek in St. Johann umsetzen, sowie Literaturförderung - vom Nachwuchs bis zur Organisation von Lesungen - betreiben”, erklärte Kulturreferentin Renate Kammerlander. “Dazu brauchen wir viele ehrenamtliche Mitarbeiter.” “Wir werden für die Ausstattung rund 300.000 Euro benötigen, einen wesentlichen Teil machen dabei Hörbücher und AV-Medien aus die im Trend liegen”, ergänzt der (voraussichtliche) künftige Vereinsobmann GR Hannes Hofinger.
Auf den  Standort hat man sich inzwischen geeinigt: Es wird das Dachgeschoß der Volksschule sein, weil dieses insgesamt rund 600 m2 umfasst (davon 180 für die eigentliche Bücherei), es derzeit nicht genutzt wird und weil man die zentrale Lage (neben Gemeinde, Schule und Krankenhaus) schätzt. Dazu soll auch ein Mehrzweckraum zur Nutzung durch Bücherei und Schule entstehen.

Lob vom Land

Prominentes Lob für das gesamte Vorhaben gab es vom anwesenden Schriftsteller und Landesbibliothekar Helmuth Schönauer: “Ein Verein, der die aktive Literaturförderung und die Bücherei zum Inhalt hat, verfolgt eine gute Kombination. Büchereien sind ja nicht nur das Gebäude, sondern der Leser will sich auch austauschen, auf Lesungen gehen und mehr”.
Durchaus für realisierbar hält er das geplante Pilotprojekt einer überregionalen vernetzten Bibliothek (zusammen mit der Post, der Anzeiger berichtete). “Die Post will auch kulturelle Institution sein und selbst das Kulturministerium würde dieses Vorhaben eventuell unterstützen”, so Schönauer.

Mitarbeiter melden

Nicht ganz so optimistisch gaben sich die Bibliothekarinnen aus Kirchdorf und Kössen, obgleich sie betonten, dass sie sich über eine weitere Bücherei freuen würden und gerne zur Zusammenarbeit bereit seien. “Eine Bibliothek ist sehr viel Arbeit, besonders im Anfangsstadium. Und man braucht einen langen Atem sowie gut geschulte Mitarbeiter”, meint etwa Julie Jannach (Leiterin in Kirchdorf).

Die kostenlosen Schulungen des Landes will demnächst Hannes Hofinger absolvieren und auch den weiteren künftigen Mitarbeitern werden sie ans Herz gelegt. Das vorläufige Proponentenkommitee (die eigentliche Vorstandswahl erfolgt in den kommenden Wochen) besteht aus Hannes Hofinger, Helmuth Schodl, Beatrix Mitterweissacher, Peter Morth, Gabriele Pinsker, Dieter Pirchmoser und Gudrun Schwabegger. Sie werden sich auch die Statuten und den Vereinsnamen überlegen.

Der erste Veranstaltungstermin steht allerdings schon fest: Am 29. Februar wird Alfred Komarek (Kommisar Polt, Die Villen der Frau Hürsch) in St. Johann lesen. Wann die Bücherei tatsächlich kommt, liegt noch in der Schwebe  „Im April oder Mai wird die Entscheidung fallen, ob der Ausbau  noch heuer finanziell machbar ist. Inhaltlich stehe ich voll hinter der Bücherei“, erklärte dazu Bürgermeister Josef Grander.        sura

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