20. Juli 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Das Ende kam schleichend
Tennis in Kitzbühel vermochte den Duft der großen weiten Welt in die Gamsstadt zu bringen und lockte Sportsuperstars wie Edelpromis gleichermaßen. Vorallem aber bot das Turnier über 50 Jahre lang Tennissport vom Feinsten und galt neben dem Formel 1 Rennen in Spielberg als das Sommer-ereignis der Republik: Da wie dort sind die Würfel längst gefallen und ein Turnier dieser Preisklasse ist entgültig Geschichte – definitiv!
Begibt man sich auf Spurensuche, um etwaige Gründe für den Untergang des einstmals schönsten Tennisturniers der Welt festmachen zu wollen, werden wir uns zu allererst selbst an der Nase packen müssen, wie auch Kitzbühel Tourismus Obmann Christian Harisch trefflich meint:
Der Mißerfolg hat wohl viele Väter
„Das Turnier stand schon seit vielen Jahren unter keinem guten Stern. Und sind wir ehrlich, das Scheitern haben wir nicht nur einem Herrn Pfauth zu verdanken, sondern auch durch eigene Fehler mit bestimmt. Eine Veranstaltung wie dieses Turnier braucht Eifer, Hingabe und Engagement, dass der eigentlich nicht mehr existierende Tennisclub längst schon verloren hat. Nach der Ära Lackner wurden schleichend immer mehr Grabenkämpfe in und rund um den KTC gefochten. Mit dem Nein des Landes Tirol zum Ankauf eines Grundstückes für Ion Tiriac zog wohl dann auch noch die letzte große Tennischance für Kitzbühel von Kitzbühel. Und schlussendlich sank das Publikumsinteresse am weißen Sport weltweit. Und all diese zeitgleich passierenden Faktoren konnte auch das Kitzbüheler Turnier und seine Verantwortlichen nicht länger parieren!“
Für Vizebürgermeister und Tennisenthusiast Otto Dander ist das Aus ein schmerzlicher Verlust: „Wenn man sich heute am Areal umsieht, ist es schon traurig und wohl auch eine Schande was aus unserem Turnier geworden ist,“ weiß auch Dander andere Gründe des Scheiterns als der unglücklich agierende Jürgen Pfauth: „Er war wohl der letzte Sargnagl, aber eigentlich begann der Untergang mit dem seinerzeitigen Verkauf der kleinen Lizenz, danach wurden wir immer von Tiriac über den Tisch gezogen!“
„Es ist nun die Chance für Neues gekommen!“
Abnehmendes Tennisinteresse, fehlendes Herzblut der Veranstalter und die Lizenz-Neuregelung der ATP gaben dem Turnier den Todesstoß, diagnostiziert BM Klaus Winkler mit Blick in die Zukunft: „Ein Turnier in dieser Form ist nun Stoff für die Geschichtsbücher, aber auch die große Chance für einen Neustart,“ verspricht Winkler an einer guten – wenngleich kleineren – Lösung zu arbeiten ...
... wie könnte diese wohl aussehen, denkt sich der Interessierte und stellt instinktiv gleich die Frage: Was kommt denn an? Frauentennis ist unglaublich attraktiv, die Tennisstars vergangener Tage sowieso – dazu vielleicht noch ein Schauturnier sympathisch verpackt in einer Tenniswoche am Fuße des Hahnenkamms und Veranstalter, die die Sache wichtig nehmen und nicht sich selbst! Dann nämlich könnte Tennis in Kitzbühel wieder ein publikumswirksames und medientaugliches Happening zum Wohle der Stadt werden.
Christoph Hirnschall
Begibt man sich auf Spurensuche, um etwaige Gründe für den Untergang des einstmals schönsten Tennisturniers der Welt festmachen zu wollen, werden wir uns zu allererst selbst an der Nase packen müssen, wie auch Kitzbühel Tourismus Obmann Christian Harisch trefflich meint:
Der Mißerfolg hat wohl viele Väter
„Das Turnier stand schon seit vielen Jahren unter keinem guten Stern. Und sind wir ehrlich, das Scheitern haben wir nicht nur einem Herrn Pfauth zu verdanken, sondern auch durch eigene Fehler mit bestimmt. Eine Veranstaltung wie dieses Turnier braucht Eifer, Hingabe und Engagement, dass der eigentlich nicht mehr existierende Tennisclub längst schon verloren hat. Nach der Ära Lackner wurden schleichend immer mehr Grabenkämpfe in und rund um den KTC gefochten. Mit dem Nein des Landes Tirol zum Ankauf eines Grundstückes für Ion Tiriac zog wohl dann auch noch die letzte große Tennischance für Kitzbühel von Kitzbühel. Und schlussendlich sank das Publikumsinteresse am weißen Sport weltweit. Und all diese zeitgleich passierenden Faktoren konnte auch das Kitzbüheler Turnier und seine Verantwortlichen nicht länger parieren!“
Für Vizebürgermeister und Tennisenthusiast Otto Dander ist das Aus ein schmerzlicher Verlust: „Wenn man sich heute am Areal umsieht, ist es schon traurig und wohl auch eine Schande was aus unserem Turnier geworden ist,“ weiß auch Dander andere Gründe des Scheiterns als der unglücklich agierende Jürgen Pfauth: „Er war wohl der letzte Sargnagl, aber eigentlich begann der Untergang mit dem seinerzeitigen Verkauf der kleinen Lizenz, danach wurden wir immer von Tiriac über den Tisch gezogen!“
„Es ist nun die Chance für Neues gekommen!“
Abnehmendes Tennisinteresse, fehlendes Herzblut der Veranstalter und die Lizenz-Neuregelung der ATP gaben dem Turnier den Todesstoß, diagnostiziert BM Klaus Winkler mit Blick in die Zukunft: „Ein Turnier in dieser Form ist nun Stoff für die Geschichtsbücher, aber auch die große Chance für einen Neustart,“ verspricht Winkler an einer guten – wenngleich kleineren – Lösung zu arbeiten ...
... wie könnte diese wohl aussehen, denkt sich der Interessierte und stellt instinktiv gleich die Frage: Was kommt denn an? Frauentennis ist unglaublich attraktiv, die Tennisstars vergangener Tage sowieso – dazu vielleicht noch ein Schauturnier sympathisch verpackt in einer Tenniswoche am Fuße des Hahnenkamms und Veranstalter, die die Sache wichtig nehmen und nicht sich selbst! Dann nämlich könnte Tennis in Kitzbühel wieder ein publikumswirksames und medientaugliches Happening zum Wohle der Stadt werden.
Christoph Hirnschall