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Kitzbüheler Anzeiger

Emma fordert Sturmtoten

Vorallem die Gemeinde Kössen sollte von den Sturmausläufern arg in Mitleidenschaft gezogen werden. Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Papp schildert den Einsatz dramatisch: „Wir mussten reihenweise zuerst umgestürzte Bäume von Strassen und Zufahrtswegen wegbekommen, um zu den Häusern vordringen zu können. In Kössen – vorallem im Bereich Bichlach – bot sich uns ein Bild der Verwüstung!“

Seit Montag laufen überall die Nacherhebungen über Schadensmeldungen. Allein in Kössen legte Emma gut 10.000 Festmeter Holz (bezirksweit 40.000 fm) um. Aber auch viele Hausbesitzer bangen um ihr Eigentum, wie Bürgermeister Stefan Mühlberger im Gespräch mit dem KITZBÜHELER ANZEIGER schildert: „Ich bin nun schon seit 30 Jahren in der Gemeinde tätig. Einen Sturm mit solchen Folgewirkungen habe ich noch nie erlebt.

Bäume geknickt – Dächer weggeblasen

Nicht nur eine Vielzahl von Häusern mit kleinen und größeren Schäden an der Dacheindeckung müssen wir verzeichnen, gleich an sieben Gebäuden entstand durch die Sturmboen enormer Schaden. Hier wurde nicht nur der Dachstuhl in Mitleidenschaft gezogen, sondern gleich das ganze Dach weggefegt. In meiner unmittelbaren Nachbarschaft riß der Sturm ein riesiges Blechdach weg. Zudem gab es in unserer Gemeinde auch leicht bis mittelschwere Verletzungen – darunter auch ein Kind!“

Die Einsatzliste der Feuerwehren – denen für ihren 48-stündigen Dauereinsatz erneut Dank und Anerkennung auszusprechen ist – zieht jedoch seine Spur durch den Bezirk. Von Fieberbrunn, wo Windgeschwindigkeiten weit über 100 Stundenkilometer gemessen wurden, über Erpfendorf, Kirchdorf und St. Johann nahm die Gewalt des Windes Dächer und Dachstühle ins Visier. Und oft sollten umgestürzte Bäume die Straßen blockieren.

Der tragischste Zwischenfall ereignete sich aber in der Gemeinde Kirchberg in Richtung Aschau. Ein entwurzelter Baum stürzte auf die Limousine eines deutschen Urlaubergastes. Der 77-jährige Pensionist verstarb noch an der Unfallstelle. Seine mitfahrende Frau mußte mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Kitzbüheler Spital eingeliefert werden.

Auch für Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Papp besonders tragisch: „Gerade in diesem Straßenabschnitt dürfte offensichtlich eine einzelne Windhose diesen Baum geknickt und das vorbeifahrende Fahrzeug so unglücklich getroffen haben!“
Christoph Hirnschall
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