Einsiedelei soll fit gemacht werden
Das Berggasthaus Einsiedelei ist ein historisches Kleinod, das sich im Eigentum der Stadt Kitzbühel befindet. Der Liegenschaft am Kitzbüheler Schattberg soll bald neues Leben eingehaucht werden.
Kitzbühel | In und um die Einsiedelei ist es still geworden. Der einsame Berggasthof neben der Kapelle im Stadtwald ist verwaist, seit ihn der Pächter im August des heurigen Jahres verlassen hat. Die Kitzbüheler Stadtführung sieht für das Kleinod Handlungsbedarf, weshalb Florian Engel, Geschäftsführer des städtischen Kulturcafé KC750, sowie Stadtrat Alexander Gamper, Obmann des Überprüfungsausschusses, mit der Entwicklung eines neuen gastronomischen Nutzungskonzeptes beauftragt wurden.
Das für Generationen von Kitzbühelern beliebte Ausflugsziel befindet sich im Eigentum der Stadtgemeinde, die es vor 17 Jahren von privaten Eigentümern erwarb und damit dessen Fortbestand für die Kitzbüheler Bevölkerung sicherte.
Gasthaus vor 17 Jahren zurückgekauft
1888 wurde das Gasthaus von der Gemeinde errichtet, 1932 verkauft und nach 75 Jahren neuerlich erworben. Der Kaufpreis über 1,1 Millionen Euro war 2007 in der Öffentlichkeit nicht unumstritten, doch die Stadtführung hielt an ihrem Beschluss fest. Ab 2008 wurde es von Pächter Günther Winklmaier betrieben, im Vorfeld wurde das Gebäude auf Kosten der Stadtgemeinde einer Sanierung (Küche, Gasträume und Obergeschoss) unterzogen. Kurze Zeit später entstand außerdem ein Spielplatz.
Seit dem jüngsten Lokalaugenschein besteht für die Stadtführung kein Zweifel: Es gibt dringenden Handlungsbedarf. Das Berggasthaus müsse gastronomisch und baulich fit gemacht werden, bevor es neuerlich zur Pacht ausgeschrieben werde, erklärt Bürgermeister Klaus Winkler gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger. Die Sanierung der desolaten Terrasse, die Neugestaltung des Eingangsbereiches und der Abbruch der vom Pächter aufgestellten Hütten seien dringend notwendig geworden. Knackpunkt aller weiteren Planungen sei jedoch, die Erreichbarkeit der Einsiedelei auch im Winter zu gewährleisten.
Zufahrt im Winter ist die größte Hürde
Die Zufahrt mit dem Pkw war bisher an der Talabfahrt „Asten“ gescheitert, die am Berggasthaus vorbeiführt. Da die Piste mangels Beschneiung nur an wenigen Tagen im Winter geöffnet ist, fehlten die Skifahrer als Gäste. „Hier braucht es eine gesicherte Zufahrt für das ganze Jahr“, sagt Winkler, der gemeinsam mit den jeweils Verantwortlichen an einer geeigneten Lösung feilt. Im Frühjahr, so hofft der Kitzbüheler Bürgermeister, werde ein Konzept für die sinnvolle gastronomische Nutzung auf dem Tisch liegen.
Ein Verkauf der Liegenschaft kommt für Winkler nicht in Frage. In der Gamsstadt befinden sich derzeit 43 Immobilien im Eigentum der Stadtgemeinde. Alexandra Fusser
Bild: Die Einsiedelei am Kitzbüheler Schattberg ist seit dem Abgang des Pächters verwaist. Für die Zukunft des traditionsreichen Berggasthauses sollen neue Pläne geschmiedet werden. Foto: Fusser