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Kitzbüheler Anzeiger

„Ein ganz normaler Sommer“

„Was ist mit dem Wetter los?“, fragt man sich angesichts der vielen Wetterkapriolen im heurigen Jahr. Meteorologin Monika Weis (ZAMG Tirol) weiß die Antwort darauf.

Kitzbühel | Auf den langen, schneereichen und teilweise extrem kalten Winter folgten ein durchwegs zu kaltes Frühjahr und ein durchwachsener, meist zu kalter Frühsommer. Die niedrigen Temperaturen wurden Mitte Juni schlagartig abgelöst von einer plötzlichen und rekordverdächtigen Hitzewelle. Dann verheerende Unwetter mit Hagelschlag und extremen Regenmassen.Angesichts dieser Kapriolen möchte man meinen, das Wetter spielt verrückt.

Azorenhoch blieb in Mitteleuopa aus

Doch es handelt sich heuer  trotzdem um „einen ganz normalen Sommer“, beruhigt die Wetterexpertin Monika Weis von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger und erklärt: „Was wir heuer erleben, ist ein ganz normaler mitteleuropäischer Sommer, wie er immer wieder vorkommt. Das Azorenhoch schafft es nicht wirklich bis Mitteleuropa und somit ist der Weg frei für Störungen, die im 3-4-Tagesrhythmus bei uns durchziehen.“

„Schauer und Gewitter gehören bei uns dazu“

Sommer mit langanhaltender Hitze – wie der berühmte Rekordsommer 2003 – seien in Mitteleuropa und somit auch in Tirol die Ausnahme. Monika Weis: „Schauer und Gewitter gehören bei uns dazu.“
Das Hagelunwetter vom Sonntag, 8. Juli, hat eine Spur der Verwüstung durch das Brixental bis Kitzbühel und Aurach gezogen und dem Bezirk eines der schwersten Ereignisse der vergangenen Jahre beschert.

Meiste Blitze im Bezirk Kitzbühel

Hagelkörner mit einem Durchmesser bis fünf Zentimeter zerstörten Autos, demolierten Hausfassaden und beschädigten Dächer. In diesem Zusammenhang interessant: Insgesamt gingen bei diesem Unwetter 2.200 Blitze auf Tirol nieder, die meisten davon (557) im Bezirk Kitzbühel.

Langzeit-Prognosen, wonach sich das Juli-Wetter im Monat August wiederholen könnte, will Monika Weis nicht bestätigen.  Diese seien nur mit sehr großer Vorsicht zu genießen, da sie nur eine ungefähre Trendabschätzung darstellen. „Seriöserweise ist keine Aussage für den Rest des Sommers zu treffen.“

30. Juni war heuer der heißeste Tag

Die höchste Temperatur wurde in der Gamsstadt heuer  übrigens am 30. Juni mit 33,8 Grad gemessen, wie die Meteorologin weiß. Die tiefste Temperatur lag bei minus 20,7 Grad am 12. Februar. „Beide Werte bedeuten aber keinen Rekord“, erläutert Monika Weis.  Alexandra Fusser, Foto: Albin Niederstrasser

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