
Ein Maler auf Reisen
Zu seinem 60. Geburtstag präsentiert der Kitzbüheler Maler Wolfgang Capellari unter dem Titel „Maler-Reisen“ in den Räumlichkeiten des Vereins „Kunstbühel+“ eine Auswahl seiner Werke der letzten 15 Jahre. Wie der Name bereits verrät, ist die Ausstellung von verschiedensten Reisen inspiriert. „Geh woanders hin, und du findest dich“ – unter diesem Motto entstanden an unterschiedlichen Orten groß- und kleinformatige Ölmalereien und Zeichnungen.
„Nach dem Festsitzen in den eigenen vier Wänden während der Corona-Pandemie wurde eine unglaubliche Reisewut in mir entfacht“, verrät der Künstler und erklärt: „Die Malerei bringt mich dazu, an einem Ort länger zu verweilen und auf ihn einzugehen. Nur dadurch gewinne ich ein inneres Bild davon, das für meine Kunst essenziell ist.“
„Das Anderswo ist Anregung und Wechselwirkung für meine Farb-, Form- und Lichtwelten.“
Wolfgang Capellari
Einige Werke entwickelte Capellari nach seinen Erinnerungen zu Hause weiter und so spiegeln die Bilder manchmal die Wirklichkeit wider, andere zeigen Interpretationen unterschiedlichster Erlebnisse – wie sie Capellari im Gedächtnis blieben.
Seine Reisen führten den Kitzbüheler Maler, der lange Zeit in Paris lebte, unter anderem an die Ostküste Sardiniens. „Hier habe ich meine Landschaft gefunden. Felsformen am Meer, eckig und rund, in den Farben rot, rosa, orange, gelb, dazu blau und grün. Die organischen Felsformen haben mich in der Folge veranlasst Figurenbilder zu machen. Die große Werkgruppe ist die Erfüllung meiner Maler-Träume“, erzählt er.
Venedig nach langer Zeit wiederentdeckt
Auch Orte wie Tarquinia, Pitigliano, Siena hinterließen ihre Spuren. Zwischen 2018 und 2020 zog es Capellari nach Venedig, in die Stadt des besonderen Lichts. „Lange habe ich diese Touristenhölle gemieden, jetzt habe ich sie wieder für mich entdeckt“, gesteht er.
2020 bereiste er Island. „Die Insel ist für mich nicht wirklich farbig, aber es war beeindruckend, die Kraft der Elemente zu spüren. Das habe ich in meinen Bildern verarbeitet“, so der Künstler, der aktuell in Kitzbühel und Berlin lebt.
Und so hat auch die Tiroler Landschaft einen bleibenden Eindruck bei Capellari hinterlassen. Bei Spaziergängen in der Heimat macht er kleine Zeichnungen, die er dann in seinem Atelier zu Bildern verarbeitet. „Es ist eine schwierige Landschaft, die Farben sind meist kühl – diese Reduktion ist eine echte Herausforderung für mich als Maler.“
