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Der echte Anton aus Tirol ist auch ein Präsident

Profifußballer oder Musiker? Vor dieser Entscheidung stand Harald Anton Schagerl mit 16 Jahren. Eine Entscheidung, die ihm von seinem Vater abgenommen wurde: „Du lernst Installateur.“ Austria Wien musste auf einen sehr talentierten Kicker verzichten, die Musik warten.

Mit 17Jahren war es soweit: „Ich habe mir das Schlagzeugspielen durch zuhören und zusehen selbst beigebracht“, erinnert er sich, „ich habe meine erste Band, die „Stampeds“, gegründet.“ Sein Allroundtalent bewies er als Sänger, wobei er zahlreiche Stars wie Frank Sinatra, Joe Cocker oder aber auch Hans Moser gekonnt imitieren konnte.

Vor 34 Jahren verschlug es Schagerl nach Kitzbühel. „Über eine Musikagentur erfuhr ich, dass in Kitzbühel ein Schlagzeuger und Sänger gesucht wurde.“ Schagerl bewarb sich und wurde bis zum Auflösen des Trios Mitglied der mittlerweile legendären „Los Pacos“.

Darüber hinaus erkannte er die Zeichen der Zeit und eröffnete in der Tennishalle in Kitzbühel das erste Fitnessstudio im Bezirk Kitzbühel.

Von dem Wechsel in die Gamsstadt profitierte aber auch der Fußballklub: Der wegen seiner kräftigen Statur „Kugelbomber“ genannte Mittelstürmer schoss Tor um Tor und wurde mehrmals Meister und zehn Jahre in Folge Torschützenkönig in der jeweiligen Liga.

Seine Liebe zum Fußball endete nicht nach seiner Laufbahn. Zuerst war er bei mehreren Vereinen Trainer, derzeit ist er Präsident des Fußballklubs Oberndorf.
Zurück zur Musik: Nach den „Los Pacos“ trommelte er sieben Jahre bei den „Telfer Buam“, danach gründete er die „Tramps“, ehe er Sänger und Schlagzeuger bei den Tiroler Spatzen wurde. Höhepunkte in dieser Zeit waren Auftritte unter anderem im Musikantenstadl oder in der ZDF-Hitparade.

Der Anton war geboren

Nach der Spatzenzeit machte sich Schagerl selbstständig und startete eine Karriere als Alleinunterhalter. Vor elf Jahren (1997) kam es dann zu einer einschneidenden Begegnung: Sein steirischer Musikfreund Walter Schachner überließ ihm eine Playbackversion des Anton aus Tirol. Schagerl sang das Lied bis zu dreimal am Abend, „bis die Leute schon Anton zu mir sagten. Anton wurde Kult und so auch mein Künstlername.“ Der Zufall wollte es, dass er ohnehin  Anton mit seinem zweiten Vornamen heißt.

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der Song dank eines Auftritts in der Fernsehsendung „Willkommen Österreich“. Daraufhin flatterte Schagerl aus Bayern das Angebot ins Haus, Mitglied der Musikgruppe „Kaiserlich-Böhmische“ zu werden. Dank des Erfolges kam es zur Gründung der letztlich jetzt noch bestehenden Formation „Die Kaiserlichen“. Mit Größen wie Drafi Deutscher, Ireen Shere, Ivan Rebroff und Walter Scholz ging es auf Tourneen.

Bei einem Gastspiel in Kärnten erlebte er dann die große Überraschung: Er hörte das Lied als Disco-Version, gesungen von Walter Schachner. Schagerls Pech: Er  machte den Schlager bekannt, das große Geschäft  machte aber ein anderer.

Der Name ist geschützt

Dafür trug er einen anderen Sieg davon: „Der Anton aus Tirol ist für mich geschützt“, sagt er. Eine Fleißaufgabe, „da ich als Anton aus Tirol schon bekannt war, ist der Name automatisch gesichert.“

Mit seiner Partnerin Gabi lebt Schagerl nun abwechselnd in  Jockgrim bei Karlsruhe (Deutschland) und in Kirchdorf. Wie so oft, gilt der Prophet im eigenen Land nur wenig: Seine Auftritte konzentrieren sich vorwiegend auf Deutschland und den Elsass (Frankreich). Aber auch in den USA trat der Anton aus Tirol schon auf. Aus Anlass zehn Jahre „Anton aus Tirol & Kaiserliche“ plant der Südwestfunk (SWR4) sogar eine Jubiläumssendung mit vielen Stars aus der Volksmusikszene.
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