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Kitzbüheler Anzeiger

Drei Themen für die Zukunft

Die Wirtschaftskammer Kitzbühel präsentierte ihren Zukunftsplan 2015+. Die Schwerpunkte Fachkräfteproblematik, Wettbewerbsfähigkeit und die Revitalisierung der Ortskerne sind die zentralen Themen.

Kitzbühel | Der Branchenmix im Bezirk Kitzbühel ist gut und auch die Wertschöpfung kann sich sehen lassen. Hinter dem Bezirk Innsbruck Land nimmt der Bezirk Kitzbühel die zweite Stelle im Tirol-Ranking bei der Wertschöpfung ein. „Der Bezirk ist grundsätzlich gut aufgestellt und auch die Wirtschaftsdaten sind im Verhältnis zu anderen Region noch einigermaßen positiv“, resümiert Klaus Lackner, Obmann der Wirtschaftskammer Bezirksstelle Kitzbühel, jedoch besteht Handlungsbedarf, denn Globalisierung und das Internet bringen zusätzlichen Wettbewerbsdruck auf die heimischen Klein- und Mittelbetriebe.

Die Wirtschaftskammer Kitzbühel hat ihren Aktionsraum für die nächsten fünf Jahre festgelegt. Im Vorfeld startete im März die Kammer eine Befragung unter den 4.709 Mitgliedern. Das Ergebnis wurde in einer kleineren Runde besprochen und der Maßnahmenplan für die nächsten Jahre ausgearbeitet.

Die Ergebnisse der Befragung

Die Unternehmer sind mit dem Wirtschaftsstandort weitestgehend zufrieden. Nur 23 Prozent der Wirtschaftstreibenden wollen aber neue Mitarbeiter anstellen. An eine Expansion ihres Unternehmens denken nur 51 Prozent der WK-Mitglieder. Wirtschaftskammer-Obmann Klaus Lackner sieht in den immer massiver werdenden bürokratischen Auflagen den Grund. „Seit zehn bis fünfzehn Jahren kursiert immer das Schlagwort Bürokratieabbau in den Medien, geschehen ist in dieser Zeit aber noch nichts“, kritisiert Lackner die Politik.
Wenig zufrieden sind die Unternehmer mit der Ausbildung in den Pflichtschulen, diese sei laut Umfrage verbesserungswürdig.

Egal, ob Tourismus, Handel oder Gewerbe, der Mangel an Fachkräften zieht sich wie ein roter Faden durch die Branchen. Nur mit einer Stärkung der Lehre kann man diesem Trend entgegenwirken. „Noch schaut es gut aus, die Hälfte aller Schulabgänger entscheiden sich für die Lehre“, erzählt Lackner, jedoch fügte er hinzu, dass der Trend zu den höheren Schulen geht. Durch die Lehre mit Matura will man mehr Schulabgänger für den Lehrberuf gewinnen.

60 Prozent der Wirtschafts­treibenden im Bezirk sind mit der Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung wenig zufrieden. Die Kammer ist zwar bemüht, dem mit regelmäßig stattfindenden Gesprächen entgegenzuwirken, doch Handlungsbedarf ist immer noch vorhanden.  Ebenso wenig zufrieden zeigten sich die Unternehmer auch mit der Verfügbarkeit von leistbarem Gewerbegrund.

Drei Themen für die Zukunft

Aus der Online-Umfrage wurde der Maßnahmenplan erarbeitet. Ab 1. Jänner 2015 widmet sich die Wirtschaftskammer der Erarbeitung der drei Projekte.

Der Fachkräfteproblematik will man mit der Stärkung der Lehre entgegenwirken. Hier will man neue Wege beschreiten.

Als zweites Thema wird die Wettbewerbsfähig angegangen. Der Wettbewerbsdruck für die regionale Wirtschaft wird durch die Globalisierung und das Internet erhöht, dem will man mit Aufklärungsarbeit bei den Unternehmern und Konsumenten gegensteuern und das Regionalitätsbewußtsein fördern. Zudem sollen in den einzelnen Orten das Ortsmarketing gestärkt werden.

Aber auch das Breitband spielt bei der Wettbewerbsfähigkeit eine wichtige Rolle. Dabei will die Wirtschaftskammer gemeinsam mit den Gemeinden einen Masterplan erstellen und auch umsetzen. „Wir haben schon positive Rückmeldungen der Obleute aus den Planungsverbänden“, berichtet Balthasar Exenberger, Leiter der WK-Bezirksstelle Kitzbühel. Eine Erleichterung bei den Betriebsübernahmen ist ebenso ein erklärtes Ziel der Kammer.  Einsetzen will man sich auch gegen die Flut an Auflagen und immer mehr werdenden Normen sowie Überprüfungspflichten.

Der dritte Punkt im Maßnahmenplan der Wirtschaftskammer für die künftigen Jahre betrifft die Revitalisierung der Ortskerne sowie die Forcierung von Gewerbeflächen. Klaus Lackner sprach sich auch für die Umfahrung der Stadt Kitzbühel aus, denn der Verkehr bringt eine große Belastung für die Wirtschaft und Privatpersonen.
Elisabeth M. Pöll

Bild: Ein erklärtes Ziel der Wirtschaftskammer Kitzbühel ist die Revitalisierung der Ortskerne und die Umsetzung der Umfahrungspläne für die Stadt Kitzbühel. Foto: Markus Mitterer

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