Drei neue Aufsichtsräte bei der Bergbahn St. Johann
St. Johann | Eine leichte Aufbruchsstimmung herrschte vergangene Woche bei der Generalsversammlung der Bergbahnen St. Johann.
Der Vollversammlung wurden die Zahlen der abgelaufenen Wintersaison 2009/2010 präsentiert. Das Umsatzminus beträgt rund neun Prozent, von 6,5 auf 5,7 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten sind leicht gestiegen auf 17 Millionen Euro. „Das ist ja kein Geheimnis“, relativiert Geschäftsführer Stefan Seiwald gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger. Aufgrund dieser Zahlen habe man die Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet.
Die Hoffnungen der Bergbahn ruhen nun auf dem neuen Geschäftsführer Manfred Filzer. Eine Bilanz von der aktuellen Wintersaison liegt übrigens noch nicht auf dem Tisch.
Bei der Generalversammlung vollzog sich ein Wechsel im Aufsichtsrat: Günther Huber, Kurt Schmiedberger und Christian Stöckl sind nun mit im Boot. Sie lösen Ingo Karl, August Golser und Manfred Heim ab.
Erste Ergebnisse bis spätestens Mitte Mai
Dass sich Ingo Karl von den St. Johanner Bergbahnen zurückzieht, war übrigens schon geplant: „Der langsame Komplettausstieg ist nun vollzogen“, unterstreicht auch Karl gegenüber dem Anzeiger. Was die Zukunft des Betriebes angehe, sei er mit Manfred Filzer auf einer Linie, so Karl.
Auch Bürgermeister Josef Grander will vorerst die Entwicklungen abwarten. „Wir lassen das Team erst einmal arbeiten, dann wird man sehen.“ Dem Gemeinderat sollen erste Ergebnisse bis spätestens Mitte Mai vorliegen.
Betrieb der Bergbahn gesichert
Der Ortschef unterstreicht, dass der Betrieb der Bergbahnen St. Johann gesichert ist. „Wir sind positiv gestimmt, weil die neue Geschäftsführung wirklich gute Arbeit macht“, erläutert Grander.
SOLI: Bisheriges aufarbeiten
Auch von der Opposition erhält das neue Bergbahn-Team Vorschuss-Lorbeeren. Dennoch ortet Listenvertreter Peter Wallner schwerwiegende Fehler des Managements in der Vergangenheit. Hier fordert die SOLI vor allem Aufklärung der Bevölkerung. „Jede unserer Fragen in diese Richtung wird abgeblockt.“ Was passiert sei, müsse aufgearbeitet werden. „Es gibt Verantwortungen, die auch wahrgenommen werden müssen. Man soll jetzt nicht jeden sofort verdammen, der damals Entscheidungen getroffen hat. Das Ergebnis davon ist allerdings ein Desaster.“
Wallner räumt indes ein, dass eine Lösung nur im Zuge der gesamten Tourismusentwicklung möglich sei. „Es ist mir sowieso ein Rätsel, wie das jemals gelingen soll.“
Elisabeth Krista