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Dorfküche als Vorzeigeprojekt

„Ein Schwerpunkt der Bäuerinnenorganisation ist die Vermarktung der eigenen Produkte über eigene Absatzschienen wie bäuerliche Buffets. Mit einer gemeinsamen Küche, ist vieles einfacher“, erklärt Landes- und Bundesbäuerin LA Resi Schiffmann ihr Interesse an der Dorfküche Waidring. Sie hofft, dass die Idee einer gemeinsamen Küche auch in anderen Gemeinden aufgegriffen wird. „Die Dorfküche Waidring ist für mich auch ein Beispiel dafür, wie man als Gruppe etwas bewirken kann“, ist Schiffmann beeindruckt.

Ein Geheimnis des Erfolgs der Dorfküche Waidring liegt wohl darin, dass sie direkt an den Veranstaltungssaal im Pfarrheim angrenzt. Küche und Saal können für Veranstaltungen aller Art gemietet werden. Die Bäuerinnen halten dort ihre Kurse, Vereine ihre Feiern und verschiedene Organisationen ihre Sitzungen ab. Auch zahlreiche private Feiern finden in diesem Saal statt.

Buffets mit eigenen Produkten

„Die Verköstigung läuft nicht generell über die Bäuerinnen“, erklärt die Waidringer Ortsbäuerin Margreth Heim. Nicht zuletzt aus Rücksicht auf die Gastronomiebetriebe  konzentrieren sich die Bäuerinnen auf eigene Veranstaltungen, Vereinsaktivitäten oder offizielle Anlässe. Wer seinen Geburtstag dort feiert, greift meist auf Catering zurück. Kochen die Bäuerinnen auf, werden in erster Linie die eigenen Produkte verwendet. Sind bestimmte Lebensmittel nicht verfügbar, werden sie entweder beim Dorfmetzger oder von der Tirol Milch zugekauft.

Neben zwei Herden, einem Gewerbegeschirrspüler und anderen Küchengeräten sind in der Dorfküche Waidring Geschirr und Gläser für rund 100 Personen vorhanden. Die Investitionskosten wurden mit Mitteln der Gemeinde, des Landes, dem Regionalentwicklungsprogramm LEADER und der Pfarre bestritten. Die Betriebskosten werden mit den Einnahmen aus der Vermietung bezahlt. Verwaltung und Vergabe von Küche und Saal hat die Gemeinde übernommen.

Bis das Projekt Dorfküche Waidring geboren war, hat es nicht weniger als 55 Sitzungen und zwei Jahre gebraucht, blickt die Ortsbäuerin auf eine intensive Phase zurück. Ursprünglich war geplant, die veraltete Küche in der Volksschule, die von den Bäuerinnen genutzt wurde, zu erneuern.

Schwere Geburt

Dann hat sich die Möglichkeit eröffnet, die Küche im Pfarrheim anzusiedeln. „Wegen LEADER ist aus der Bäuerinnenküche dann eine Dorfküche geworden, von der alle Gemeindebürger profitieren“, freut sich Gemeinderat und Ortsbauernobmann Hans Unterrainer.

Dass es überhaupt möglich war, das Projekt auf die Beine zu stellen, ist für die Kitzbüheler Bezirksbäuerin Annelies Schweiger vor allem der Zusammenarbeit von Bäuerinnen, Bauern und Jungbauernschaft/Landjugend zu verdanken. „Es ist eine Paradebeispiel, wie es bei euch läuft“, zollt die Bezirksbäuerin dem Zusammenhalt der bäuerlichen Organisationen in Waidring Respekt.

In Waidring denkt man aber schon darüber nach, welche Initiativen im Rahmen von LEADER noch möglich wären: „Es ist viel Geld da. Wenn wir es nicht abholen, ist es das nächste Mal woanders“, blickt Ortsbäuerin Margreth Heim in die Zukunft.
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